Hilan Los(Papua-Neuguinea)


«Liebe Frau der Geduld für PNG-Frauen … Zu Hause, bei der Arbeit und in der Politik, Oh liebe Frau Los, danke für deinen Kampf Um unsere Rechte in Papua-Neuguinea. Eda Walong (2002)»

Hilan Los’ Arbeit zu individuellen und Gemeinschaftsrechten hat zu einem allgemein erhöhten Bewusstsein für Menschenrechte in Papua-Neuguinea (PNG) geführt. In einigen Provinzen stehen nun Trainer/-innen für Rechtsansprüche zur Verfügung, einige Teile des Familienrechts in Papua-Neuguinea wurden verändert, Sexarbeiterinnen wurden sich ihrer Rechtsansprüche und Menschenrechte mehr bewusst, nachdem sie von Freiern und Gesetzeshütern misshandelt wurden, und sichere Zufluchtshäuser für Opfer von Gewalt wurden eingerichtet.

“Manchmal denke ich, ich handle wie eine Kriminalpolizistin, wenn ich für das Fürspracheforum für Individuelle und Gemeinschaftsrechte tätig bin. Es ist, als wäre ich ständig in Bereitschaft. Es ist eine riskante Arbeit. Ich werde beschimpft, bin aber noch nicht körperlich angegriffen worden. Wir bemühen uns sehr, das Leben unserer Mandantinnen nicht in Gefahr zu bringen, und verhalten uns in unserer Arbeit unauffällig, so dass Ehemänner und Gewalttäter uns nicht direkt mit den Missbrauchsopfern in Verbindung bringen können. Dies sind meist Frauen und Kinder, die in unserem Flüchtlingszentrum oder in unserem nicht öffentlich bekannten Zufluchtshaus Schutz suchen.
Ein junges Mädchen suchte Schutz bei uns, weil ihre Verwandten in einer illegalen Siedlung um das Sorgerecht stritten. Sie sagten mir, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern, doch ich antwortete, das Mädchen sei unter 18 Jahre, was bedeutet, dass es Regierungsrichtlinien gibt, die ihr Recht als Person schützen. Leute von der Wohlfahrtspflege der Regierung regelten dann diese Angelegenheit von Sorgerecht und Adoption. Ein Ehemann stellte seine Frau unter Hausarrest, nachdem er sie fast totgeprügelt hatte. Eine Nachbarin rief uns an. Wir waren sehr vorsichtig und organisierten eine Möglichkeit, sie mit nachbarschaftlicher Hilfe abzuholen. Wir kümmerten uns im sicheren Frauenhaus um sie, während sie medizinisch versorgt und psychologisch beraten wurde. Die Klientin, die am längsten im Frauenhaus blieb, war die Ehefrau eines Polizisten – sie blieb ein ganzes Jahr.
Es gibt um uns herum Frauen, die Schmerzen haben und im Elend leben. Die Zeit, die ich ihnen widme, hilft ihnen in kleinem Umfang; ICRAF hat als Organisation die Aufgabe der Unterstützung und ist ein Instrument, diesen Frauen den nötigen und wichtigen Dienst zu erweisen.”

Individual and Community Rights Advocacy Forum (ICRAF) (Fürspracheforum für Individuelle und Gemeinschaftsrechte); Family and Sexual Violence Action Committee (Aktionskomitee gegen Familien- und Sexuelle Gewalt); People Against Child Exploitation (PACE) (Menschen gegen Kindesausbeutung)
Ozeanien | Papua-Neuguinea

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