Maria Lorenza Palm-Dalupan(Philippinen)


Peacewomen
  «Der Friedensprozess erfordert mehr als Verhandlungen mit bewaffneten Gruppen. Man kann keinen sozialen Wandel erreichen, wenn man nur an einem Verhandlungstisch sitzt. »

Als die Bevölkerung der Philippinen Diktator Marcos in einer gewaltfreien Revolution vertrieb, folgte Maria “Blinky” Lorenza Palm-Dalupan (geb. 1952) dem Ruf, die Demokratie wiederaufzubauen. Sie leitete unter zwei Präsidentschaften die Friedenskommission, die Nationale Einigungskommission (NUC) und das Büro des Präsidentenberaters für den Friedensprozess (OPAPP). Ihr Büro entwickelte Friedenspolitik, unterstützte Verhandlungen, koordinierte Reformen um die Gründe bewaffneter Konflikte anzupacken, arbeitete mit Interessensgruppen in und außerhalb der Regierung am Aufbau einer Kultur des Friedens.

Wie viele Filipinos/-as in der Zeit des Kriegsrechts (1972 – 1986) wollte Binky nichts mit der Regierung zu tun haben. Sie blieb in der akademischen Welt (Anthropologie) und studierte später in den USA. Als sie 1985 zurückkam, um sich der Demokratiebewegung anzuschließen, blieb sie, um der neuen Regierung zu helfen, die jede Hilfe brauchen konnte. Zehn Jahre führte Binky für mehrere Präsidentenberater/-innen das Friedensbüro der Regierung. Mit einem engagierten Stab formulierte, organisierte und realisierte sie die Friedenspolitik der Regierung und Programme zu Problemen wie dem Kräftespiel zwischen dem zivilen und militärischen Block in der Regierung und den Veränderungen der Ebene, des Charakters und der Auswirkung der bewaffneten Konflikte. Sie stärkte auch die Interaktion mit Friedensaktivisten/-innen aus der Zivilgesellschaft und die Entwicklung von lokalen Friedensinitiativen.
Binky förderte das Umdenken in der offiziellen Politik zur Vision eines Friedens, der mehr als die Abwesenheit des bewaffneten Konflikts bedeutet. Der Friedensprozess wird als gewaltfreie soziale Veränderung gesehen, die eine Grundlage und Infrastruktur für alle Interessensgruppen des Friedensprozesses schafft. Als sie 1996 die Regierung verließ, leitete ihr Büro das umfassende Programm der Regierung “Sechs Wege zum Frieden”, ein Reformpaket, das von drei Grundprinzipien zusammengehalten wird: sozialer Wandel für mehr Gerechtigkeit, Gleichheit, Menschlichkeit und Pluralismus; Volksbeteiligung; Gewaltfreiheit. Da sie die Regierung als eine Quelle und Teil des bewaffneten Konflikts erkennt, hält sie es für notwendig und nützlich, innerhalb der Regierung am Frieden zu arbeiten. “Um einen nachhaltigen Frieden zu erreichen, muss das Parlament zu einem Instrument sozialer Gerechtigkeit und ein Friedensstifter werden. Das ist die latente und anhaltende Herausforderung für die Friedensarbeit in der Regierung.“
Südostasien | Philippinen

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