Jowara Al-Angari (Saudi Arabien)


 

Peacewomen

«Meine Inspiration kommt aus meiner Religion, dem Islam: eine Religion des Friedens und der Geschwisterschaft, die nach ethischen Werten und Gerechtigkeit für alle Menschen strebt und für die Rechte der Frauen.»

Jowara Al-Angara studierte Anthropologie an der Amerikanischen Universität von Beirut (AUB) und ist Mutter von drei Kindern. Seit 1976 arbeitet sie unermüdlich zu sozialen Fragen in Saudi-Arabien, insbesondere zu Familienplanung, Frauen- und Menschenrechten. Sie war an lokalen Kampagnen zur Unterstützung Krebskranker und zur Information der Bevölkerung über Krebs beteiligt. Ihre Arbeit erweiterte das Angebot an Gesundheits- und Familiendiensten auf das medizinisch unterversorgte ländliche Saudi-Arabien, wo ein großer Bedarf an Familienplanungsberatung und Arbeitstraining für Frauen besteht.

Vor fast 14 Jahren wurde der Frauenfürsorgeverein WWS, für den sich Jowara Al-Angari so einsetzt, von einem bekannten saudi-arabischen Theologen angegriffen und verunglimpft. Diese Attacke, die während eines öffentlichen Vortrags stattfand, führte zu einer ernsthaften Behinderung des Fortschritts der Organisation, die sie in der saudischen Gesellschaft etabliert hatte. Am meisten Schaden entstand durch den Rückgang der Spenden für die Organisation und die Erschütterung des über Jahre aufgebauten Vertrauens der Bevölkerung. Als Reaktion darauf lud Jowara Al-Angari den Theologen ein, eine der von der WWS geförderten Einrichtung zu besuchen, ein Zentrum für behinderte Kinder. Nach dem Besuch des Zentrums entschuldigte er sich bei ihr und der WWS und lobte die positiven Effekte ihrer Arbeit für die saudische Gesellschaft. Seither ist der Theologe ein aktiver Sponsor der WWS und wirbt bei anderen dafür, es ihm gleich zu tun.
Dieses und viele andere Hindernisse haben Jowara Al-Angaris Arbeit in den letzten 35 Jahren immer wieder mühsam gemacht. Dennoch blieb sie in ihrem Einsatz für eine Welt frei von Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit unerschütterlich. Ihre Arbeit in den Gemeinden erstreckt sich über die WWS-Arbeit hinaus auf viele Gebiete sozialer Fürsorge, insbesondere auf die Arbeit mit Krebskranken und Behinderten. Mit ihrer Arbeit hat sie viele Menschen berührt, besonders in den Gemeinden, denen sie viel Zeit und Mühe gewidmet hat. Befragt über ihre Arbeit in Bezug auf Misshandlung meint Jowara: “Man kann sagen, dass alle Gesellschaftschichten profitieren – Arme, Kranke, Waisen, Arbeiter/-innen und Intellektuelle gleichermaßen, sei es durch die Fürsorgeprogramme, meine Schriften oder meine Vorträge. Im Hinblick auf die Verletzung der Menschenrechte gibt es keine Klassenunterschiede.” Durch ihre Arbeit an der Basis hat sie gezeigt, dass die Welt zum Besseren verändert werden kann.

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