Laurice Hlass (Jordanien)


 

Peacewomen

«Wer nicht nach den Sternen greift, greift zu kurz – das ist das Motto, das mich antreibt, mir die Kraft gibt, mich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und nach etwas Besserem zu streben.»

Geboren in Jaffa, Palästina, musste Laurice Hlass ihr Land 1948 verlassen, als israelische Streitkräfte ihre Heimatstadt besetzten und einige Mitglieder ihrer Familie massakrierten. Aufgewachsen in einer armen Familie, kämpfte sie hart für ein Stipendium für ihre Studien in den USA. 1969 wurde sie als erste jordanische Diplomatin stellvertretende UN-Botschafterin Jordaniens. Seit so langer Zeit arbeitet Ihre Exzellenz Laurice Hlass nun in verschiedenen Organisationen für die Einhaltung der Menschenrechte von Flüchtlingen, Frauen und Kindern.

Seit über 20 Jahren unterstützt und fördert Laurice Hlass Maßnahmen, um Gender- und Friedensfragen, Menschenrechte und die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in der Bevölkerung bewusster zu machen. Gerade der letzte Bereich ist ein zentraler Aspekt ihres Friedensengagements, wurde sie doch selbst nach dem Krieg von 1948 und der Besetzung Palästinas aus ihrer Heimatstadt und ihrem Land vertrieben. Der Schmerz der Verbannung wurde noch durch den Verlust von vielen Familienmitgliedern vergrößert, die – einige davon vor ihren Augen – von israelischen Soldaten ermordet worden waren. Während sie eine Ausbildung erhielt und sich einen respektablen und hohen Posten in der jordanischen Regierung und Gesellschaft erwarb, war sie immer in eine Reihe von Regierungs- und NGO-Initiativen engagiert, die sich der Misere von Flüchtlingen annahmen.
Ihre Arbeit mit Flüchtlingen und ländlichen Gemeinden in Jordanien war jedoch äußerst schwierig. Die Bedingungen waren in vielen Dörfern, Bezirken und Lagern ärmlich, die Lage oft unsicher. Ihre Arbeit war meist körperlich sehr anstrengend und emotional Kräfte raubend und bescherte ihr viele schlaflose Nächte, in denen sie ihre Projekte fertig stellte oder Familien in Not zur Seite stand. Ihr Einsatz zur Besserung der Lebensbedingung von Flüchtlingen und ländlichen Gemeinden hat in über 20 Jahren nicht nachgelassen. Dabei hat sie viele Frauen in diesen Gemeinden dazu angeregt, sich weiterzubilden und ihre soziale Situation zu verbessern. Ob in Berufs- und Handwerksschulungen oder einfach in persönlichen Gesprächen – Laurice Hlass hat das Leben von so vielen jungen Jordanier/-innen und anderen auf der ganzen Welt berührt. In Marokko zum Beispiel, wo sie an Entwicklungsprojekten für kleine Gemeinden gearbeitet hat, haben viele Mütter ihre Töchter nach ihr benannt, in Anerkennung ihres Beitrags, das Leben dieser Frauen zu verbessern.

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