Elizabeth Odio Benito (Costa Rica)


 

Peacewomen

«Ich bin Optimistin. Ich bin völlig davon überzeugt, dass die Erde eines Tages ein besserer Ort zum Leben sein wird.»

Elizabeth ist Vizepräsidentin des Internationalen Strafgerichts Den Haag. Die costa-ricanische Juraprofessorin war eine der wenigen Richterinnen des UNO-Tribunals für das frühere Jugoslawien. Dort leistete sie einen entscheidenden Beitrag dafür, dass Kriegsverbrechen gegen Frauen, vor allem Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt, nicht länger als Kleindelikte behandelt werden. Dank ihres Einsatzes und dem anderer Frauen sind alle Formen sexueller Gewalt, Sexsklaverei, erzwungene Prostitution und anderes als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Teil der Statute des Strafgerichtshofs.

Elizabeth Odio Benito ist eine ehemalige Juraprofessorin, frühere Justizministerin von Costa Rica sowie ehemalige Richterin am UNO-Gerichtshof für das frühere Jugoslawien. Seit 2003 ist sie Vizepräsidentin des Internationalen Strafgerichts in Den Haag. “Mein Traum ist es, Frieden und Gerechtigkeit für alle sowie eine Gleichstellung für Frauen zu erzielen,” sagt sie. “Wenn viele Menschen dieselbe Richtung einschlagen, ist man nicht länger allein.” Das trifft auf sie und auf die Präsenz von Frauen in der Geschichte internationaler Rechtsprechung zu. Als Richter/-innen für den ISG zu wählen waren, stellten internationale Juristen/-innen der NGO Women’s Caucus for Gender Justice (Frauenkonferenz für Gender-Gerechtigkeit) sicher, dass die ISG-Mitgliedsstaaten genügend Kandidatinnen nominierten. Ohne diese Kampagne wäre das höchste Gericht der Welt ein Männerklub. Nun sind sieben der 18 Richter/-innen Frauen. Dennoch war die Wahl von Elizabeth Odio Benito nicht problemlos. Ihr Staatschef war gegen ihre Kandidatur, vielleicht aus persönlicher Rache. Doch Mireya Moscoco, damals Präsidentin von Panama, sprang zusammen mit zahlreichen lateinamerikanischen Frauenorganisationen ein und empfahl die Kandidatin.
Teilweise wurde sie unterstützt, weil sie selbst Frauen immer unterstützt hatte. Als Richterin des UNO-Tribunals für das frühere Jugoslawien stellte sie fest, dass ein bosnischer Serbe trotz zwingender Beweise nicht wegen sexueller Gewalt angeklagt werden sollte – er wurde später wegen Folter und Tod muslimischer Frauen und Männer zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Elizabeth Odio Benito unternahm einen ungewöhnlichen Schritt. “Vergessen Sie die Frauen nicht!”, sagte sie öffentlich zu Hauptankläger Richard Goldstone. Dies wurde weltweit von CNN und anderen Medien verbreitet. “Als Richterin sollte man so etwas wirklich nicht tun,” lacht sie, “ich habe es aber trotzdem getan.” Es funktionierte.

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