Rajni Kumar (Indien)


 

Peacewomen

«Rajnis Vision ist es, das Bildungssystem menschlicher und gleichberechtigter zu gestalten, relevant in der sich verändernden Welt und mit Einsatz der Technik, um Schulen und Jugendliche global zu verbinden.»

Rajni Kumar (geboren 1923) kam mit ihrem Verlobten nach Indien, um am Freiheitskampf teilzunehmen, und ließ sich dort nieder. 1950 gründete sie eine Schule für durch die Teilung von Hindu-Indien und Muslim-Pakistan vertriebene Mädchen. Diese Arbeit führte sie zum Entwurf einer Institution, die Bildung mit dem Leben selbst verbinden sollte; so entstand 1955 die Springdales-Schule. Ihre vielen innovativen Schulprogramme, die Friedens- und Menschenrechtspädagogik, Alphabetisierungsprojekte, das “Adoptiere-eine-Oma- Projekt” und vieles andere umfassten, haben Indiens Auffassung über Bildung verändert.

Mit 16 wurde Rajni Kumar (britischen Eltern als Nancie Joyce Margaret Jones geboren) Aktivistin in der antifaschistischen Widerstandsbewegung in England. Sie trat auch der Indischen Liga und dem Indischen Hilfskomitee für die Opfer der bengalischen Hungersnot 1942 bei. 1946 zog sie mit ihrem Mitstudenten und Verlobten Yudhister Kumar nach Indien, um an der Freiheitsbewegung teilzunehmen. Dort änderte sie ihren Namen, heiratete 1948 und ließ sich in Indien nieder. 1950 bis 1955 gründete und leitete Rajni eine Hindu Mittelschule für die Mädchen, deren Familien durch die Teilung vertrieben worden waren.
Übersprudelnd mit Ideen für die Bildungsarbeit, wollte sie 1955 eine Institution gründen, die den Prozess der Bildung mit dem Leben verbindet. Sie baute die Springdales-Schule in ihrem eigenen Haus auf, mit 24 Schülerinnen auf der Liste. Unter den vielen innovativen Dingen, die sie einführte, waren Friedens- und Menschenrechtspädagogik, Programme für Frauen in städtischen Slums, das “Adoptiere-eine-Oma-Projekt” mit HelpAge Indien (Altershilfe), eine Partnerschaft mit sozial benachteiligten Kindern in staatlichen Schulen im Partnerprogramm und einen Afrika-Klub zur Unterstützung der Antiapartheid-Bewegung.
1988 ging sie im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand, ist aber weiterhin als Vorsitzende der Springdales-Bildungsgesellschaft aktiv. Sie arbeitet auch als Freiwillige im Alphabetisierungsprojekts der Schulen von Delhi innerhalb des nationalen Alphabetisierungs-Programms und motiviert Schüler/-innen und Lehrende in mehr als 60 Schulen, gegen den Analphabetismus zu kämpfen.
Rajnis Vision ist es, das Bildungssystem menschlicher und gleichberechtigter zu gestalten, unter Berücksichtigung der sich verändernden Welt, Schulen und Jugendliche global zu verbinden und Frieden, kommunale Eintracht und internationales Verständnis in den Lehrplan aller Schulen aufzunehmen.

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