Svetlana Slapsak (Slowenien)


 

Peacewomen

«Die Todesstrafe ist in jedem Land eine Voraussetzung für Krieg.»

Svetlana Slapsak engagiert sich seit den 1960er Jahren für Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Sie initiierte 1983 die erste Petition zur Abschaffung der Todesstrafe, die in den jugoslawischen Medien erschien, und eine Reihe von Aktivitäten zur Unterstützung politischer Gefangener. Als der aggressive Nationalismus in den 1980er Jahren in den jugoslawischen Republiken wuchs, konzentrierte sie sich auf die Friedensarbeit. Bei Ausbruch des Krieges floh Svetlana nach Ljubljana. Dort organisierte sie eine Frauenfriedensgruppe und Unterstützung für Kriegsflüchtlinge. Sie arbeitet weiterhin für eine Friedenskultur überall im ehemaligen Jugoslawien.

Als in Kroatien der Krieg ausbrach, organisierte Svetlana Slapsak von ihrem Exil in Ljubljana aus die Friedensgruppe für Frauen “Schweigen Tötet, Lasst Uns vom Frieden Sprechen”. Einige Monate lang hielt die Gruppe Kerzen-Mahnwachen ab, unterzeichnete Petitionen und sammelte im Stadtpark Ljubljanas für alle jugoslawischen Kriegsopfer. Das trug zu einem Klima der Solidarität mit den Kriegsopfern und dem Zustrom von Flüchtlingen 1992 bei. Viele Flüchtlinge fanden bei Svetlana und ihrem Mann ein Obdach.
Ein Kind ethnisch serbischer Eltern, förderte Svetlana schon immer Ideen des Multikulturalismus. Als Vorsitzende der Autorenvereinigung des Serbischen Komitees für Meinungsfreiheit rief sie eine Reihe von Aktivitäten zur Unterstützung politischer Gefangener ins Leben. Als in den 1980er Jahren der aggressive Nationalismus in den jugoslawischen Republiken wuchs, konzentrierte sie sich auf die Friedensarbeit in ihrem Land. 1988 und 1989 reiste sie durch ganz Jugoslawien und hielt Vorträge über den drohenden Krieg und die Möglichkeiten für Frieden. Sie organisierte Initiativen gegen die Kriegsgefahr. Als der Krieg ausbrach, floh sie nach Ljubljana. Nachdem ihr zweimal die slowenische Staatsbürgerschaft aus “Gründen der nationalen Sicherheit” verweigert worden war, wurde sie ihr endlich durch Fürsprache von Diplomaten zuerkannt. Sie setzte ihre politischen Aktivitäten in Jugoslawien während des Krieges fort, arbeitete mit Opfern und setzte sich für Frieden ein. Sie wandte sich an internationale Organisationen und Geldgeber/-innen, koordinierte Hilfe für Menschen in Not und gründete eine Frauenunterstützungsgruppe. Sie organisierte Intellektuelle gegen den Nationalismus und kritisierte ständig die Rolle der nationalistischen Intellektuellen, die der politischen Elite Rechtfertigungen für den Krieg lieferten. Als Autorin und Lehrerin auf Universitätsebene arbeitet sie weiter für eine Friedenskultur.

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