Odonchimeg Puntsag(Mongolien)


Peacewomen
  «Alle Menschen haben Träume. Ich auch. Mein Traum ist es, anderen Menschen durch meine Arbeit zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen.»

Odonchimeg Puntsag (geboren 1961), ist Volkswirtin und arbeitet mit verschiedenen Organisationen, einschließlich der Ideenschmiede Liberaler Frauen. 1999 gründete sie das Informations- und Bildungszentrum, eine mobile Bibliothek, um Nachrichten und Informationen in die entfernteren Regionen der Mongolei zu bringen; ganze Gemeinden können so auf eine große Auswahl an Material zugreifen, das sonst nicht zugänglich wäre. Das Zentrum organisiert auch Orientierungskurse und Kurse zum Selbstunterricht und hilft Lesern/-innen Bücher und Themen auszuwählen, die für ihre eigene Situation relevant sind.

Odonchimeg hat seit dem Ende des Kommunismus enorme Veränderungen in der Mongolei erlebt, nicht zuletzt die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Sie glaubt, dass es viele Gründe für die wachsende Armut gibt, zum Beispiel, “dass Menschen zu bereitwillig akzeptieren, arm zu werden. Arm werden im Sinne von Lebensunterhalt und Armut im Sinne der geistigen Fähigkeiten sind ein miteinander verzahnter Prozess.” Der nomadische, isolierte Lebensstil der Mongolen/-innen macht den Zugang zu Informationen schwierig, zeitaufwendig und teuer. Odonchimeg kam auf die Idee einer mobilen Bibliothek, um diese Einschränkungen zu vermindern. Sie arbeitete das Konzept aus, das der mongolischen Geographie, dem Lebensstil und der Mentalität angepasst war, und erfand einen effektiven Weg, eine gute Auswahl an Büchern an ländliche Haushalte zu liefern. Um die Bibliotheken und ihre effektive Nutzung bekannt zu machen, werden Workshops veranstaltet, um den Lesern/-innen bei der Auswahl für sie relevanter Themen zu helfen. Die Bibliothek soll das Bewusstsein für das aktuelle soziale, politische und wirtschaftliche Klima stärken und den Menschen zeigen, wie sie sich einer freien Marktwirtschaft und einer “demokratischen” Gesellschaft anpassen und überleben können.
Odonchimeg hat auch bei der Gründung eines örtlichen Heims für Waisen und Straßenkinder geholfen. Sie sagt, das Waisenhaus “gibt den Kindern die Möglichkeit, für ein paar Jahre das Leben in einem familiären Kontext zu erfahren, bevor sie es mit 16 oder 17 verlassen.” Die Kinder lernen das Anpflanzen, Ernten und Zubereiten von Gemüse. Schafzucht bietet eine Quelle für Milch, Wolle und Fleisch. Ältere Kinder werden ermutigt, Verantwortung für die jüngeren zu übernehmen und sie anzuleiten. “Straßenkinder und Waisen sind eine ‘Zeitbombe'; wir, die Erwachsenen, tragen die Schuld und wir haben die Verantwortung, die Situation zu korrigieren”, sagt sie.

Liberal Women’s Brain Pool (Leos) (Ideenschmiede Liberaler Frauen)
Ostasien | Mongolien

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