Christina Nsekela (Tansania)


 

Peacewomen

«Themen wie Bevölkerung und Entwicklung muss man interdisziplinär angehen, die Prioritäten der Menschen erfahren und ihre Entwicklungspartner/-innen werden. Dies fördert Frieden und eine hoffnungsvolle Zukunft.»

Christina Nsekela ist die Wegbereiterin und nun in den Ruhestand getretene Direktorin von UMATI, dem Verband zur Familienplanung Tansania. Als sie in den 1960er Jahren mit ihrer Sozialarbeit begann, war Familienplanung ein Tabu. Christina Nsekela initiierte Programme, die Familienplanung von ihrem Stigma befreiten. Viele Behörden haben ihre Initiativen übernommen, so etwa die tansanische Regierung den Unterricht in Familienleben an Schulen. Im Ruhestand bleibt die zweifache Mutter ein aktives UMATI-Mitglied und arbeitet in ihrem Dorf bei Organisationen für kleine und mittlere Unternehmen mit.

Im armen, ländlichen Südwesten Tansanias, wo Christina Nsekela in den späten 1930er Jahren geboren wurde, starben viele Kinder, bevor sie fünf Jahre alt wurden, und Frauen gebaren zu Hause mit dem Risiko, während der Geburt zu sterben. Medizinische Versorgung und sauberes Trinkwasser waren keine Selbstverständlichkeiten. Christina Nsekela war über dieses Elend besorgt und konnte es nicht vergessen, während sie aufwuchs. Sie zog in die Hauptstadt Dar es Salaam, um als Lehrerin und Sozialarbeiterin für die Girl Guides Association of Tanzania (Gesellschaft der Pfadfinderinnen Tansania) zu arbeiten. 1969 hörte sie vom Verband für Familienplanung Tanzania und begann, dort zwei Mal pro Woche nach Büroschluss ehrenamtlich zu helfen. “Ich schätzte die Bedeutung der Programme, die einige der sozioökonomischen Bedürfnisse unserer Menschen ansprachen. Diese Erfahrung weckte mein Interesse und öffnete mir die Augen, deshalb nahm ich die mir von UMATI angebotene Stelle an“, erinnert sie sich. UMATI ist das besser bekannte Kürzel in Kisuaheli für den Familienplanungs-Verband und steht für “Chama cha Uzazi na Malezi bora Tanzania”. Als erste Angestellte und Geschäftsführerin von UMATI im September 1969 wurde sie zur Wegbereiterin einer Revolution in der Familienplanung in Tansania und Ostafrika. Ihre Entschlossenheit, ihr Durchhaltevermögen und ihre harte Arbeit haben Familienplanung von ihrem Tabu befreit, tausende Leben gerettet und die tansanische Regierung dazu gebracht, Unterricht in Familienleben in den Lehrplan an Schulen aufzunehmen. Auch nach ihrer Pensionierung 1994 bleibt die Witwe und Mutter von zwei Söhnen ein aktives Mitglied von UMATI und arbeitet in ihrem Dorf bei Organisationen zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen mit.

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