Maya John Ingty(Indien)


Peacewomen
  «Ein angesehenes Mitglied der Kirche zu sein hindert Maya nicht daran, deren rückständige Position zu kritisieren und stärkeres Engagement für soziale, oft säkulare Probleme zu fordern.»

Maya John Ingty (geboren 1932) spielt im Nordosten eine einzigartige Rolle bei der Zusammenführung mächtiger christlicher und säkularer Organisationen in der Friedensarbeit. Ihre Überzeugung, dass der Einsatz für soziale Gerechtigkeit nicht von Kaste, Herkunft oder religiöser Überzeugung bestimmt werden sollte, gibt ihr starken Antrieb. Sie mobilisiert Jugendliche und Frauen – durch Gruppengespräche, das Erlernen von Fertigkeiten und alternative Ideen zur nachhaltigen Entwicklung der Frau – zu Schulbildung und Arbeit, als Mittel, Menschen von der vorherrschenden Kultur des Gewehrs abzubringen.

Maya John Ingty absolvierte als erste Frau des Karbi-Stammes ein Masterstudium und engagiert sich seit ihrer Studienzeit für soziale Aktivitäten. Trotz ihrer Ernennung zur hochrangigen Bürokratin blieb sie unzufrieden; sie brauchte das Engagement in Aktivitäten an der Basis. 1958 verließ sie ihre Arbeitsstelle in der Regierung und ging an das Union Christian College, wo sie mit einer Gruppe von Frauen einen Frauenverband gründete, der Gesundheitsprogramme durchführte und eine Elementarschule im Dorf eröffnete.
Maya, die es mit Leuten zu tun hat, die in Konfliktsituationen arbeiten, ist in der Region bekannt und wird oft zur Beratung aufgesucht. Ihre echte Wärme und aufgeschlossene Persönlichkeit erleichtern ihr den Zugang zu Menschen. Sie ist auch ein geachtetes Kirchenmitglied; das hält sie aber nicht davon ab, die rückständigen Positionen der Kirche zu kritisieren. Maya war entscheidend daran beteiligt, stärkeres Engagement seitens der Kirche für soziale Probleme sowie deren Beteiligung an anderen, auch säkularen und nicht-christlichen Friedensorganisationen zu fordern. Als Sekretärin des Diözesenrates für Partizipatorische Entwicklung entwickelte sie Programme, um Jugendlichen beim Erwerb von Fertigkeiten zur Selbstständigkeit zu helfen; sie glaubt, dass dies sie von der verbreiteten Waffenkultur wegführen wird. Maya ist auch an ökologischen und Naturschutz-Programmen beteiligt. Durch ihre Initiative wurde eine Schulung zur Kompostierung durch den Einsatz von Würmern in Tinsukia (Ober-Assam) als Teil eines umweltfreundlichen Abfallkontrollprogramms durchgeführt. Seitdem haben viele junge Leute, die in diesem Verfahren ausgebildet sind, Biolandwirtschaft aufgenommen. Ohne Fachkenntnisse und oft ohne die Unterstützung eines Forums, setzt Maya seit 1956 ihre Arbeit mit Randgruppen in den Dörfern zielstrebig fort.

Diocesan Board for Participatory Development (Diözesenrat für Partizipatorische Entwicklung); Interdenominational Christian Women’s Forum (Interkonfessionelles Forum Christlicher Frauen); Northeast Christian Council Women’s Assembly (Frauenversammlung des Christlichen Rats im Nordosten)
Südasien | Indien

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