Maggiorina Balbuena (Paraguay)


 

Peacewomen

«Als ich 18 war und als Dienstmädchen für wichtige Familien arbeitete, begann ich mich zu fragen, warum mein eigenes Leben so arm war, während diese Menschen so viel genießen konnten.»

Die 54-jährige “Maggi” – Maggiorina Balbuena wurde in der Landschaft geboren und aufgezogen, in der sich das Grün der Blätter mit der gelben Farbe des Mais mischt. Sie war die älteste Tochter und hütete ihre neun Brüder und Schwestern wie einen wertvollen Schatz. Sie lernte den Anbau und die Erde zu lieben. Sie litt unter der extremen Armut, die alle Farmer und Farmerinnen umhüllte. Aus ihrem Werdegang kamen ihr Bewusstsein und ihre Entschlossenheit zu kämpfen.

Maggiorina Balbuena ist eine winzige Frau mit riesigem Engagement im harten Kampf für die Umkehrung der Lage, die die dörfliche Bevölkerung Paraguays ertragen muss. Überzeugt davon, dass die Reichen in den Städten und die Armen auf dem Land lebten, entschied sie, nach einem Rezept zu suchen, die Landarbeiter und Landarbeiterinnen zu entlasten. Im Alter von 21 trat sie Agrarian Catholic Youth (Bäuerliche Katholische Jugend) bei, einer Bewegung innerhalb der Katholischen Kirche Paraguays, die es seit der Zeit der Diktatur gab. Aufbauend auf gemeinsamen Anstrengungen, versuchten sie, Landgemeinden zu schaffen. Aufgrund ihres Kampfgeistes in dieser Organisation wurde sie verhaftet und wurde zu einer sogenannten gefährlichen Person. Sie erinnert sich, wie sie beschrieben wurde: “Sie ist eine schwatzende Kommunistin, die Landwirten/-innen zu viel beigebracht hat” – eine Kommunistin, die bereits ein militantes Mitglied der Agrarian Peasant Leagues (Agrarbauern-Bündnisse) war.
Augrund der blutigen Unterdrückung von Aktivisten und Aktivistinnen ihrer Organisation durch die Regierung ging sie 1975 ins Exil nach Brasilien.
Klammheimlich kehrte sie 1977 zurück und half 1980 bei der Gründung von Paraguayan Peasant Movement (Paraguayische Farmerbewegung). Fünf Jahre später schuf sie die Coordination of Peasant Women (Koordination von Bäuerinnen), die 1999 zur Gründung der National Coordination of the Organizations of Female Peasants and Indigenous Women (Nationale Koordination von Organisationen von Bäuerinnen und Indigenen Frauen) führte. “Mein unmittelbares Ziel ist, konkretes Handeln von Seiten des Staates zu ermutigen, das bäuerlichen und indigenen Frauen dabei hilft, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Sobald ich sehe, dass Frauen die grundlegenden Dinge haben, die ihnen als Mensch zustehen, werde ich das Gefühl haben, etwas getan zu haben”, sagt Maggiorina Balbuena.

National Coordination of Organizations of Female Peasants and Indigenous Women (Nationale Koordination von Organisationen von Bäuerinnen und Indigenen Frauen)
Lateinamerika und die Karibik | Paraguay

 

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