María del Pilar Callizo López Moreira (Paraguay)


 

Peacewomen

«Als ich 14 Jahre alt war, erwuchs in mir das Bewusstsein, dass keine Macht den Menschen ihr wertvollstes Gut entreißen darf: die Freiheit.»

María del Pilar Callizo López Moreira – “Pili” – stammt aus einer sehr traditionellen Familie in Paraguay. Sie hatte eine glückliche Kindheit, ohne jegliche Entbehrung oder Not. Aber dieser Umstand hinderte sie nicht daran, das Bedürfnis zu spüren, zum Aufbau einer besseren Gesellschaft beizutragen, Frauenbelange zu verfechten und Frauen dazu zu ermutigen, eine führende Rolle einzunehmen.

“Als ich 14 Jahre alt war, wunderte ich mich, warum der Radiosender die Übertragung eines wundervollen Gedichtes von Elvio Romero (politischer Oppositioneller des Militärregimes von General Alfredo Stroessner) unterbrach, das ich während einer Schulfeier so gefühlvoll vorgetragen hatte. Damals erwuchs in mir der Glaube, dass das wichtigste Gut der Menschheit die Freiheit ist.” María del Pilar Callizo aus Paraguay legt für uns den Zeitpunkt fest, an dem sie begann, zur Etablierung eines Rechtsstaates unter der Beteiligung von Frauen beizutragen.
Sie ist Juristin, auf Vermittlung und Schlichtung spezialisiert. 1986 trat sie einer Gruppe von Frauen bei, die in der Hauptstadt Asunción eine der ersten Organisationen zum Kampf für die Verbesserung der Stellung von Frauen in Paraguay gründete. Sie prüfte die legale Grundlage dafür, dass die Position von Frauen in ihrem Land fast unsichtbar war. “Es waren Zeiten einer grausamen Diktatur und es war nicht einfach, über Gender-Rollen zu sprechen, wenn wir noch nicht einmal über Menschenrechte sprechen konnten.” Die Treffen waren geheim. “Wir wussten, dass wir ständig überwacht wurden. In unseren Telefongesprächen benutzen wir Spitznamen und Diminutive. Manche Dokumente zu Gesetzesänderungen wurden unter höchster Geheimhaltung aufbewahrt. Diese Zeiten vor der Demokratisierung waren besonders schwierig.” Mit dem Ende der Diktatur 1989 wurde es akzeptabler, öffentlich über Menschenrechte zu sprechen, aber dafür entstanden andere Übel wie beispielsweise Korruption. Pilar stand einer neuen Herausforderung gegenüber: Haftung und Transparenz in der öffentlicher Verwaltung zu stärken, die Beteiligung der Bürger/-innen zu fördern und Aktionen zur Verringerung von Straffreiheit durchzuführen. “Ich träume von einem erneuerten Land mit ethischen und demokratischen Werten, mit einer Kultur der Solidarität und der Achtung vor Vielfalt”, sagt sie.

Transparency International Paraguay (Transparenz International Paraguay)
Lateinamerika und die Karibik | Paraguay

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