Natalya Berezhnaya (Russische Föderation)


 

Peacewomen

«Eine Welt, in der Frauen nicht auf allen Ebenen an Prozessen der Entscheidungsfindung teilhaben, hat keine Zukunft. »

Natalja Bereschnaja wurde 1930 geboren. Seit den 1950er Jahren engagiert sie sich für Friedensfragen, die Gleichstellung von Mann und Frau und Konfliktlösung. Sie war schon immer aktiv in zahlreichen sowjetischen und russischen Frauenorganisationen und hat für die UNO gearbeitet. Heute sind ihre Schwerpunkte die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der Frauenhandel und häusliche Gewalt sowie der Beitrag von Frauen zu Konfliktlösung und Abrüstung. Es ist ihr ein besonderes Anliegen, im Kaukasus Frieden zu stiften. Vom Erfolg ihrer Bemühungen zeugen die zahlreichen Auszeichnungen, die sie erhalten hat.

Natalja Bereschnaja war erst 12 Jahre alt, als sie und ihre Familie im Zweiten Weltkrieg von Stalingrad in die kleine Stadt Krasnij Kut evakuiert wurden. Die Menschen litten Hunger. Einmal gab ihre Mutter, eine freundliche und gütige Frau, einem gefangenen deutschen Soldaten ein Stück Brot. Frauen, die das beobachteten, schrien sie erbost an: “Sie töten unsere Ehemänner und Söhne!” Aber sie verstummten beschämt, als ihre Mutter ruhig antwortete: “Aber auch sie sind jemandes Ehemänner und Kinder.”
Kindheitserinnerungen hinterlassen oft bleibende Spuren im Leben eines Menschen. So auch bei Natalja. Dieses Erlebnis war neben anderen der Auslöser für ihr Engagement für Frauen und Frieden und heute ist sie ein leuchtender Stern in der Frauenbewegung Russlands. Sie ist ausgebildete Historikerin, Philosophin aus Überzeugung, Mutter, Großmutter und eine gute Freundin. Sie kämpft an mehreren Fronten, nimmt sich aber speziell der dringenden Probleme der häuslichen Gewalt, des Frauenhandels und der Diskriminierung von Frauen an. Ihre Vorträge in ganz Russland sind meist von vielen besucht, denn sie ist nicht nur eine Intellektuelle, sondern hat auch einen guten Sinn für Humor und ist jugendlich und geistreich geblieben. Ihre einprägsamen Worte und Formulierungen werden oft zitiert und manche sind schon zu “Klassikern” geworden. Viele Menschen suchen bei ihr Rat und Antworten auf ihre Fragen, weil sie ihr vertrauen. In Moskau ist sie nicht nur ein engagiertes Mitglied der Schenschiny Moskwy (Frauen von Moskau), sondern nimmt auch jährlich an den vom Zentralen Sportklub Spartak am 8. März, dem Internationalen Frauentag, organisierten Kultur- und Sportveranstaltungen teil. Trotz ihrer globalen Perspektive ist sie eine glühende Patriotin. Sie ist den humanistischen Idealen verpflichtet, die die Geschichte Russlands so stark geprägt haben, und eine Verfechterin des Verhandlungsweges statt der gewalttätigen Konfrontation.

Rawenstwo i mir – ARM (Gleichheit und Frieden); Schenschiny Moskwy (Frauen von Moskau); Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) (Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit)
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