Nang Charm Tong (Burma)


 

«Mein einziger Wunsch ist, dass Frieden und Freiheit in unserem Land sich durchsetzen mögen, besonders unter Frauen.»

Charm Tong wurde 1981 im Shan-Staat Burmas geboren. Als sie noch jung war, zog ihre Familie an die thailändische Grenze. Nach der neunten Klasse in Chiang Mai ging sie als Praktikantin an die Nachrichtenagentur “Shan Herald” und arbeitete mit verschiedenen Menschenrechtsorganisationen. 1999 gründete sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen in Chiang Mai das Shan-Frauen Aktions-Netzwerk (SWAN). Als Mitglied des Einsatzteams von SWAN beinhalten ihre Aufgaben das Recherchieren von Sachverhalten, Schulungen und die Kampagnen für und Verteidigung von Menschenrechten und Demokratie in Burma.

Da sie in einer Zeit geboren wurde, in der ihr Heimatland verwüstet wurde durch den von der Regierung Burmas geführten Krieg um die totale Kontrolle über den Shan-Staat, hat Charm Tong viele schmerzhafte Erinnerungen, die schwer zu vergessen sind. Als der Konflikt sich verstärkte und die Bildungssituation und Sicherheit Charms und ihrer Geschwister gefährdet war, beschlossen ihre Eltern, ihre Kinder nach Thailand zu schicken. So brach die Familie auseinander. Charm Tong blieb mit einem ihrer jüngeren Geschwister zusammen, die anderen wurden verteilt, um allein zu überleben.
Charm ließ sich auf thailändischem Territorium in Chiang Mai im Wiang Haeng Bezirk nieder, wo sie unter der Fürsorge einer katholischen Nonne in einem Waisenhaus Englisch lernte und ihre Bildung fortführte. Am 28. Mai 1999 gründete sie mit anderen Verfechterinnen der Menschenrechte das Shan-Frauen Aktions-Netzwerk (SWAN). Wenige Monate später ging Charm Tong nach Genf, um Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen durch die Armee Burmas, Geschichten von in Brand gesteckten Shan-Dörfern und von zur Sklavenarbeit für die Armee gezwungene Dorfbewohnern/-innen vorzulegen.
SWAN ist zu einer einflussreichen Organisation auf Gemeindeebene gewachsen, die Shan-Flüchtlingskindern Bildung und Flüchtlingsfrauen Gesundheitsinformationen verschafft. Sie steht vergewaltigten Frauen bei, fördert neue Chancen für Frauen und hilft Flüchtlingen, ihre Fähigkeiten zu erweitern, um ihre Rechte behaupten zu können. Charm und ihren SWAN-Kolleginnen ist die Unterstützung von aus den Kriegen in Burma geflüchteten Kindern sehr wichtig. Da die Regierung Thailands den Status von Flüchtlingen des Shan-Volkes nicht anerkennt, haben sie kein Anspruch auf humanitäre Hilfe. Erst vor kurzem wurde nach intensiver Lobbyarbeit von SWAN und anderen Organisationen eine vorläufige Zufluchtsstätte für eine kleine Shan-Flüchtlingsgruppe errichtet.

Shan Women’s Action Network (SWAN) (Shan-Frauen Aktions-Netzwerk)
Südostasien | Burma

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