Maninder “Meenu” Sodhi (Indien)


Peacewomen

«Wenn du glaubst, dass du den größten Schmerz erleidest, schau dich um und sieh die anderen, denen es noch viel schlechter als dir selbst ergeht. Dann vergisst du deinen Schmerz und beginnst, anderen zu helfen.»

Maninder “Meenu” Sodhi (geb. 1951) kanalisierte den Schmerz und die Weisheit, die man als Mutter eines behinderten Kindes erfährt, und begann anderen in ähnlichen Situationen zu helfen. Umang, das sie 1998 gründete, bietet diesen Kinder und deren Eltern Hilfeleistungen an. Umang hat eine Schule für behinderte Kinder eröffnet, die auf die Integration mit den Aktivitäten der Normschulen hinarbeitet. Für Meenu ist jeder Tag eine Gelegenheit, etwas zu ändern, um einem behinderten Menschen zu helfen, sei es das Anbringen einer Rampe im Supermarkt vor Ort oder das Sensibilisieren von Bahnbehörden.

Meenu war am Boden zerstört, als bei ihrem klugen und lebhaften Sohn eine unheilbare degenerative Erkrankung der Wirbelsäule und des Gehirns diagnostiziert wurde, die seine Beweglichkeit und später sein Sprechen beeinträchtigte. Die Empathie und Unterstützung, die sie vom Aadi-Team (Aktion zur Förderung von Fähigkeiten und Integration) erfuhr, das sie für die Betreuung ihres Sohnes zu Hause kontaktiert hatte, halfen ihr zu akzeptieren, dass der beste Weg für ihn eine Therapie und eine alternative Schule wären.
1998 bat sie Aadi, Hilfsdienste für Menschen mit Behinderungen in Ostdelhi zu initiieren, da es dort keine solchen Einrichtungen gab. “Wenn du glaubst, dass du den größten Schmerz erleidest, schau dich um und sieh die anderen, denen es noch viel schlechter als dir selbst ergeht. Dann vergisst du deinen Schmerz und beginnst, anderen zu helfen”, sagt Meenu. Als Erstes gründete sie 1998 eine Elterngruppe, genannt Uday, die heute als Umang bekannt ist. Umang ist eine eingetragene Körperschaft in Ostdelhi, die sich um die diversen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen kümmert. Im November 1999 eröffnete Umang eine Schule für behinderte Kinder auf dem Gelände der DAV-Schule, Vorschulbereich, Dayanand Viharim. Durch die Zusammenarbeit mit den Schulbehörden sind die Schüler/-innen von Umang heute in verschiedene Schulaktivitäten integriert.
Für Meenu bedeutet Sensibilisierung, aufmerksam zu machen auf die Gefühllosigkeit, mit der Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuer/-innen in der Gesellschaft konfrontiert sind. Sie hat etwas bewirkt – sie hat Tempel- und Gurudwara-Oberhäupter (Andachtsstätte der Sikh) davon überzeugt, Einrichtungen für Behinderte bereitzustellen und Einkaufszentren und den örtlichen Laden, Rampen aufzubauen. Meenus Welt ist gewachsen: Es ist eine Welt, in der es viele Menschen wie ihren Sohn gibt und sie will ihnen allen zu ihrem Recht verhelfen.

Umang
Südasien | Indien

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