Chiara Lubich (Italien)


 

«Voneinander zu lernen, die Früchte der Talente und Gaben zu teilen, als Individuen und als Völker, bringt gegenseitige Bereicherung. Dies ist der Weg, auf dem wir Einheit in der Vielfalt erreichen werden.»

Chiara Lubich begann ihre Friedensarbeit im Zweiten Weltkrieg. In einem Luftschutzbunker in Trient las sie mit den ersten Gefährten/-innen das Vermächtnis von Jesus, “dass alle eins seien”. Dieses “alle” wurde zu einem Programm universeller Einheit und zu ihrer Lebensgrundlage. Heute sind an diesem Projekt über zwei Millionen Menschen beteiligt. Die Fokular-Bewegung, multikulturell und überkonfessionell, in 182 Ländern vertreten, ist treibende Kraft einer großen Bewegung zur spirituellen und sozialen Erneuerung.

Trient, 1943. Chiara Lubichs Arbeit für Frieden und Einheit begann im Krieg. Gerade 20 Jahre alt, sah sie die von Hass verursachten Ruinen und sie erlebte, dass das Wesen Gottes die Liebe ist, eine Erfahrung, die bald von vielen geteilt wurde. “Das Evangelium wurde zum einzigen Buch, zum einzigen Licht in unserem Leben”, schrieb sie. Sie erfuhr, dass “das Gebot gegenseitiger Liebe das Gesetz einer neuen Ordnung für Menschen und Dinge umschloss”. Jesus’ Vermächtnis, “dass alle eins seien”, wurde ihr Lebensziel: Einheit zu stiften, wo Trennung besteht. “Wir wollen alles gemeinsam haben: Waren, Häuser, Geld. Das Leben veränderte sich. Jeden Tag kamen mehr Menschen zu uns. Überall, wo wir tätig waren, im Büro, in der Schule, im Geschäft, entstand ein neues Klima, ohne Feindseligkeit und Nörgelei. Viele Familien fanden wieder friedlich und harmonisch zueinander. Wir waren überzeugt, dass das Evangelium die Antwort auf alle persönlichen und sozialen Probleme war.”
Aus der kleinen Gruppe wurde eine Bewegung spiritueller und sozialer Erneuerung. Die Fokolar-Bewegung ist multikulturell, überkonfessionell, dialogbereit, mit über zwei Millionen Menschen in 182 Ländern vertreten. Chiara Lubich erkennt in den tiefgreifenden Veränderungen unserer Zeit den Beginn einer neuen, einer vereinigten Welt. Um das zu bewirken, entstanden viele Projekte, z.B. 26 kleine Verlage, 33 kleine Orte des Zeugnisses in unterschiedlichen Entwicklungsphasen, das Projekt einer Gemeinschaftlichen Wirtschaft, die Bewegung für Einheit in der Politik, tausend soziale Projekte und 14.000 Fernadoptionen.
Woher kommt die Kraft, diese Arbeit weiterzutragen? Chiara Lubich antwortet: “Es ist ein Geschenk des Geistes, ein Charisma. Ich bin dabei nur ein Werkzeug in der Hand Gottes, um sein Vorhaben zu erfüllen.”

Fokular Movement (Fokolar-Bewegung)
Europa | Italien

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