Juana Ferrer (Dominikanische Republik)


Peacewomen

«Als Einzelpersonen und Volksgruppen müssen wir unsere Hoffnungen, Ideen, Stärken und Solidarität vereinen, um als Gruppe denen, die uns unterdrückt haben, entgegenzutreten, damit wir Frieden erlangen können.»

Juana Ferrer (geboren 1965) ist eine Frau und das ist an sich eine Belastung und Grund genug, kämpfen zu müssen. Es war Grund genug für diese dominikanische Frau, ab dem Alter von 14 Jahren arbeiten zu müssen – für Land, für Gleichheit zwischen Männern und Frauen, für Gleichheit der Ressourcen und Rechte. Sie ist eine “aktive” Aktivistin – eine Ökologin, eine Feministin und eine Kämpferin gegen Gewalt, Unterdrückung und Beraubung.

Eine Frau läuft. Sie läuft zwischen den Dächern aus Zinkblech und dem Kaffee der armen Erde. Sie ist Ebenholz: als ob sie aus einem Ebenholzbaum geschnitzt wurde, zum Kampf für ihre Rasse, für ihr Land, für die Frauen. Hier ist eine Frau, die kämpft: Juana Ferrer. Als afrikanischstämmige Frau und “la Negrita” (die kleine Schwarze), wie sie genannt wird, trägt sie ihre Hautfarbe mit Stolz. Juana Ferrer singt und arbeitet. Sie hat einen Ehemann, drei Kinder und eine Körpergröße von eineinhalb Metern. Sie kämpft für die Armen, für die Bauersleute, für Frauen, für die Opfer von Gewalt und für ihre Rasse und Farbe. Seit ihrem 14. Lebensjahr geht sie zu Fuß durch die Dominikanische Republik und informiert Bauersleute und Frauen über ihre Rechte. Sie wurde vor 40 Jahren geboren, in Niza, 39 km von der Landeshauptstadt Santo Domingo entfernt. In ihrem Dorf werden Häuser aus Zinkblech und Holz gebaut und Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Wenn Menschen weder Rechte haben noch Möglichkeiten, das Land zu bearbeiten, müssen sich selbst organisieren. Juana hat sich selbst organisiert. Seit 1980 ist sie Mitglied im Landesbund der Bäuerinnen der Dominikanischen Republik. Seit 1992 ist sie Hauptkoordinatorin ihres Landes für Vía Campesina, einer internationalen Bewegung, die Bauernorganisationen koordiniert.
Einmal fuhr sie auf dem Motorrad mit einer Kameradin aufs Land. Als sie ankamen, wartete die Polizei auf sie. “Wir mussten umdrehen und rennen, rennen, rennen, mitten im Kugelhagel.” Sie entkamen durch den Sprung in eine Schlucht.
Die Schüsse haben sie nicht aufgehalten. Ihre Überzeugung war und ist noch heute stark. “Eine Frau aus einer armen Bauernfamilie zu sein, gibt mir die politische und moralische Hingabe, um für die Rechte unserer Leute, für Frieden und Gleichheit zu kämpfen.” Juana, “la Negrita”, läuft immer noch. Die Sonne ist eine Prüfung, aber sie ist die ihrige.

Vía Campesina (Internationale Bewegung zur Koordination von Organisationen der Bauernschaft)
Rural Women’s National Confederation (Nationaler Landfrauenbund)

International | Dominikanische Republik

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