Sharda Devi (Indien)


Peacewomen

«Ich liebe diese Arbeit, sie ist Teil meines Lebens. Sie gibt mir Glück, Befriedigung und verbindet mich mit vielen Frauen so wie ich. Ihre Liebe und ihr Segen geben mir Inspiration und Kraft zum Weitermachen.»

Sharda Devi wuchs in einer orthodoxen und konservativen Familie auf, deren Missfallen sie trotzte, um eine Arbeit außerhalb des Hauses anzunehmen, mit der sie sich und ihre Familie ernähren konnte. Sie ist eine Säule der Kraft und Hingabe und führt jeden Tag ihren Kampf im Namen der Frauen mit Würde, Beharrlichkeit und Mut fort.

Sharda Devi, liebevoll als “Sharda Behn” bekannt, wurde 1936 in eine wohlhabende, aber sehr konservative und orthodoxe Grundbesitzerfamilie in Uttar Pradesh geboren. Sie wuchs in typisch feudaler, von enormen Standesunterschieden zwischen Frauen und Männern gekennzeichneten Umgebung auf. Sharda schloss gerade noch die Grundschule ab: Nach der vierten Klasse zwang man sie, die Schule zu verlassen, um sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern, Hausarbeit zu erlernen und sich auf die Ehe vorzubereiten. Sharda jedoch glaubte schon als junges Kind nicht an Klassen- oder Kastenunterschiede. Die Kastendiskriminierung ihrer eigenen Familie ärgerte sie und veranlasste sie, über die ungleichen Machtverhältnisse in der indischen Gesellschaft nachzudenken. Ihre Heirat brachte Sharda nach Delhi. Die finanzielle Situation des Haushalts war nicht gut und Sharda dachte oft daran, Arbeit zu suchen. Erst 1974, nach 28 Jahren andauernden Kampfes, konnte sie die Fesseln des Patriarchats sprengen und eine Arbeit aufnehmen, um ihre Familie zu ernähren. 1976 trat sie Action India bei und konnte durch ihre dortige Arbeit Frauen überzeugen, Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen und ihre untergeordnete Rolle zu hinterfragen. Zu dieser Zeit ermöglichte sie die Gründung von Sabla Sanghs (Frauen-Ermächtigungsgruppen) in Slums und umgesiedelten Kolonien, in denen sie arbeitete. Sie selbst sah sich konfrontiert mit viel Feindseligkeit, Missbrauch und Drohungen von Männern der Gemeinden, in denen sie arbeitete.
Unbeirrt von diesen Hindernissen setze sie ihre Mission fort. Durch Sabla Sanghs und Mahila Panchayats (Frauenausschüsse zur Rechtsberatung) erreichte Sharda fast 3.000 Frauen und Familien in Krisensituationen. Sie ist an einer Kampagne für ein Gesetz zur häuslichen Gewalt beteiligt, das – bei seiner Verabschiedung durch das Parlament – weit reichen wird, um die Sicherheit der Frauen sicherzustellen.

Action India
Südasien | Indien

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