Judith Brand (Deutschland)


 

Peacewomen

«Frieden kann nicht wieder hergestellt werden, indem wir uns zwingen zu vergessen. Er kann nur erreicht werden, wenn wir aus eigenem Antrieb aufeinander zugehen. »

Judith Brand, geboren 1969 in einer süddeutschen Familie, entschied sich schon früh für das Ziel, das Leben von weniger privilegierten Menschen zum Besseren zu wenden. Sie lernte die Situation von kriegstraumatisierten Frauen durch ihre Arbeit und durch die Untersuchungen kennen, die sie für ihr Diplom in Sozialarbeit in Bosnien machte. Nach ihrem Studienabschluss begann Judith, ein Zentrum für Frauen und Kinder aus unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen im Kosovo aufzubauen. Mit der Starthilfe der NGO Amica e.V. gedieh ein Selbsthilfeprojekt in der umkämpften Region von Rahovec/Orahovac, Kosovo.

Als der Krieg in Kroatien und Bosnien 1992 begann, hatte Judith Brand das Gefühl, dass sie mehr tun müsste, als nur die Nachrichten im Fernsehen anzuschauen. Jedes Jahr während ihrer Sommerferien engagierte sie sich in der Unterstützung von bosnischen Kriegsflüchtlingen in Sammellagern in Kroatien und Bosnien. Seitdem kam die Sozialarbeiterin immer wieder auf den Balkan zurück: Im Auftrag der deutschen NGO Amica e.V. (lateinisch für “Freundin”) unterstützte sie traumatisierte Flüchtlingsfrauen in Tuzla, Bosnien-Herzegowina, im Rahmen eines Praktikums als Teil ihres Studiums der Sozialarbeit . Diese Frauen waren auch Teil der wissenschaftlichen Recherche für ihre Diplomarbeit über die Veränderung der Lebensbedingungen bosnischer Frauen durch den Krieg. Nach ihrem Studienabschluss 1999 begann sie, im Kosovo zu arbeiten, und baute verschiedene Projekte für Mädchen und Frauen auf, ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Mit Hilfe der Organisation Amica e.V. gedieh ein selbsttragendes, multi-ethnisches Projekt in der umkämpften Region Rahovec/Orahovac, Kosovo.
Fünf Jahre später, als Judith Rahovec verließ, beschäftigte die lokale Organisation Hareja 40 Frauen in unterschiedlichen Aufgabenfeldern, z.B. der Unterstützung von Schulen, der Kinderversorgung, Computerkursen oder der Leitung eines Cafés. Diese Frauen vergaßen die alten Fehden; sie setzten sich sogar gegen ihre eigenen Männer durch und fingen an zu arbeiten.

Amica e.V.
Iropé e.V.
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