Hadayai Majeed (Vereinigten Staaten von Amerika)


 

Peacewomen

«Direkt nach unserer Eröffnung tanzte das Kind einer unserer Bewohnerinnen mitten im Raum, stürzte sich kopfüber in eine Spielzeugkiste und quietschte vor Freude. Da wussten wir, dass wir das Richtige taten.»

Hadayai Majeeds Vision ist einfach, doch grandios: muslimischen Frauen das Werkzeug geben für die Veränderung ihres Umfelds durch eigenen Wandel. Als Mitglied einer dienenden Religion wurde Hadayai berufen, ihren Schwestern zu helfen, und gründete 1997 das Baitul Salaam Network, Inc. zur Hilfe von Opfern häuslicher Gewalt. Ziel des Netzwerks ist, das Schweigen über häusliche Gewalt zu beenden und missbrauchten muslimischen Frauen und Kindern mit Unterkunft, Essen und Kleidung zu helfen. Die Organisation unterrichtet auch Unabhängigkeitsstrategien: Selbstsicherheit in Rede, Verhalten und Körpersprache.

Hadayais Ehe war gezeichnet von Vernachlässigung und Verunglimpfung. Als sie aber Vermittlung, Rat, Ermutigung und finanzielle Hilfe von muslimischen Familien und Freunden suchte, sagte man, dass der Fehler bei ihr lag. Grundsatz der einzigen Notunterkunft der Gemeinde war es, missbrauchten Frauen zu sagen, sie sollten still sein und “weitermachen“. Stattdessen erkannte Hadayai ein Bedürfnis und bemühte sich, es zu erfüllen. Obwohl ihre Mutter Sozialarbeiterin war, folgte sie nicht ihrem Vorbild, weil sie die persönlichen Opfer in dem Beruf kannte. 1997 antwortete sie aber dem Ruf ihres Glaubens und gründete Baitul Salaam Network. Dessen Vision ist eine Gesellschaft, in der Frauen durch ihren spirituellen Glauben Kraft erhalten und die Rechte und Freiheiten jedes Menschen respektiert werden.
Das Netzwerk arbeitet auf lokaler, staatlicher und nationaler Ebene: Lokal konzentriert es sich auf die Bereitstellung von Unterkünften sowie die Ausbildung in Prävention und Intervention. Informationen über das Programm werden über Schwarze Bretter in Moscheen, Islamzentren und im Internet verbreitet. Hadayai ist eine häufige Rednerin ihrer Moschee in Atlanta, auf nationalen Konferenzen und bei Frauenversammlungen. Sie ist eine anerkannte Informationsquelle über misshandelte und vernachlässigte muslimische Frauen und Kinder für Sozialarbeiter/-innen, Psychologen/-innen und Kämpfer/-innen für Misshandlungsopfer im ganzen Staat Georgia.
Die fehlende Kooperation einiger muslimischer Führer, die ihre Arbeit als “rebellisch” interpretierten, forderten sie heraus. Doch konnte ihre Gruppe das Bewusstsein für häusliche Gewalt zum Schwerpunkt auf nationalen Konferenzen machen und einige lokale Führer halten jetzt beim Freitagsgebets Vorträge, um das Bewusstsein für das Problem zu erhöhen. Das Netzwerk hat die formale Anerkennung von mehreren Muslim-Organisationen des Staates Georgia erhalten.