Jeanne Devos (Belgien)


 

Peacewomen

«Für Kinder ist die Zeit jetzt.»

Schwester Jeanne Devos (geboren 1935) widmet ihr Leben seit 1965 den Rechten von Kindern in Indien. 1985 gründete sie das Netzwerk Nationale Bewegung der Hausarbeiter/-innen in Mumbai. Heute ist sie die Koordinatorin dieser wachsenden Bewegung gegen die Sklaverei von Frauen und Kindern in 18 indischen Staaten. Als Vertreterin der Bischofskonferenz Indiens bei UN- und UNICEF-Konferenzen kämpft sie gegen Kinderarbeit, -handel und -prostitution sowie Kindersoldaten/-innen. Auf ihre Initiative hin hat das NDWM auch Hilfe in den Gegenden Indiens geleistet, die vom Tsunami im Dezember 2004 betroffen waren.

Jeanne, 1935 in Belgien geboren, ist eine Schwester des römisch-katholischen Ordens ICM. Seit 1965 widmet sie ihr Leben den Menschenrechten von Kindern in Mumbai, Indien. “Ich war schon immer an den Menschenrechten und der Würde jeder Person interessiert. Ich glaubte, dass mein Handeln die Verletzlichsten und Diskriminiertesten stärken sollte. Deshalb entschied ich mich für Hausarbeitskräfte, Frauen oder Kinder, denn sie hatten keine Stimme, keine Rechte, und das ist mein Verständnis von Sklaverei. Was mich zum Handeln brachte, war die unmenschliche Situation dieser Frauen und Kinder. Es berührte und verletzte mich als Frau. Dringlich wurde es, als ich ein 13-jähriges Mädchen traf, das vergewaltigt worden war, schwanger wurde und abtrieb – ohne zu verstehen, was ihr passiert war”, erinnert sich Jeanne Devos.
“1985 gründete ich das Netzwerk Nationale Bewegung der Hausarbeiter/-innen in Mumbai, um die Sklaverei zu beenden. Heute ist diese Bewegung in Indien in 18 Staaten und 28 Sprachen aktiv. Zu den Strategien gehören persönlicher Kontakt und Ausbrechen aus der Isolation, das Organisieren der Hausarbeitskräfte in Gruppen, um Solidarität aufzubauen, Krisenintervention, Rechtsbeistand, Bildungsmöglichkeiten, Kampagnen gegen Kinderhandel und Schaffung öffentlichen Bewusstseins. Wir glauben, dass die Stärkung des Einzelnen und der Gruppe das Hauptziel der Bewegung ist. Wir setzen bei Menschen- und Kinderrechten an. Die größten Problem für das Netzwerk sind die Privatsphäre des Hauses – Hausarbeitskräfte sind unsichtbar, Geld ist Macht in einem System, das nach billiger Arbeit fragt – und traditionelle Mythen, die Sklaverei verstecken. Wir ziehen unsere Kraft aus der Zähigkeit und vereinten Kraft der Hausarbeiter/-innen und der Teamarbeit. Meine Vision einer friedlichen Zukunft ist es, Hausarbeitskräfte aus der Sklaverei zu befreien und ihnen Würde und Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.”

Welfare Trust for Women and Child Domestic Workers (Wohlfahrtsstiftung für Hausarbeiter/-innen)
National Domestic Worker’s Movement (NDWM) (Nationale Bewegung der Hausarbeiter/-innen)
MISEREOR
International | Belgien

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