Mary Kayitesi Blewitt (Ruanda)


 

Peacewomen

«Wir alle sind verpflichtet, das Leiden von Menschen zu beenden. Jede und jeder von uns muss dabei einen Teil übernehmen und dafür sorgen, dass auch unsere Stimmen gehört werden. Zusammen können wir etwas verändern. »

Mary Kayitesi Blewitt wurde 1962 in einem Flüchtlingslager in Burundi geboren. Sie gründete den Survivors Fund (SURF) in London, eine NGO mit den Schwerpunkten Interessenvertretung, Rechtsstreitigkeiten und Fundraising, um die Überlebenden des Massakers und Völkermordes 1994 in Ruanda zu unterstützen. Sie arbeitet mit acht ruandischen Organisationen zusammen, die Mädchen, Frauen und Waisen, die einem Haushalt vorstehen, unterstützen. Die Organisationen sorgen für materielle Unterstützung und schaffen Möglichkeiten, Traumata zu begegnen und zu behandeln, eine wesentliche Voraussetzung für friedliches Zusammenleben.

Der Völkermord 1994 in Ruanda formte Anliegen und Schicksal von Mary Kayitesi Blewitt. Die Turbulenzen, die ihre Eltern ins Lager getrieben hatten, erwachten erneut und verfolgten sie. Die meisten ihrer Familienangehörigen wurden abgeschlachtet. Kummer und Trauma überwältigten die Überlebenden. Nur wenige hatten das Glück, ihre Angehörigen anständig begraben zu können.
Während der Revolution 1959 und dann 1994 war es ein Fluch, in Ruanda ein/-e Tutsi zu sein. Unsicherheit und Furcht beherrschten ihr Leben. Zur Zeit von Marys Geburt waren ihre Eltern Flüchtlinge in Burundi. Ihr Vater starb, als sie fünf Jahre alt war. Ihre Mutter heiratete wieder, aber auch der Stiefvater starb und hinterließ ihr die Sorge für acht Kinder. Die Familie zog nach Uganda. 1986 ging Mary nach England, um dort an der Hochschule für Orientalische und Afrikanische Studien zu studieren. 1994 begann der Völkermord. Eine Million Menschen verloren in 100 Tagen das Leben, 50 der Opfer gehörten zu ihrer unmittelbaren Familie.
Marys Stiefvater war Arzt gewesen. Er vermittelte ihr den großen Wert von Unterstützung und Hilfeleistung, wo und wann immer es möglich ist. Als das Töten endete, ging sie nach Ruanda, um ihre Familie zu beerdigen und zu helfen. Die zahllosen Leichen und Massengräber waren ein alltäglicher Anblick. Die Überlebenden erzählten Grauen erregende Geschichten. Sie sagt, die acht Monate im Land seien ihre härteste Zeit gewesen.
Zurück in England gründete sie SURF, um den Überlebenden zu helfen. Der Fonds hilft den Hunderten ruandischer Überlebender in England ohne Unterstützung. SURF hilft auch durch Organisationen wie Association des Veuves du Génocide (Genozidwitwen), Solace Ministries (Trostdienste) und Ibuka, die Dachorganisation. SURF sorgt auch dafür, dass die Stimmen der Überlebenden gehört, dass die Erinnerung an den Völkermord lebendig gehalten und die Opfer nie vergessen werden.

Survivors Fund (SURF) (Fonds für Überlebende)
Afrika | Ruanda

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