Heleieth Saffioti (Brasilien)


 

Peacewomen

«Der Moment, in dem wir unser Ziel erreichen, ist der, wo die richtige Arbeit beginnt.»

Heleieth Saffioti (geboren 1934) ist Soziologin. Sie schrieb Dutzende Bücher über die Ungleichheiten zwischen Mann und Frau, mit der Betonung auf Gender-Gewalt. Sie hat in ihrer akademischen Karriere jeden Titel erobert und hat in Brasilien und im Ausland Hunderte von Artikeln publiziert. Mit ihrer kontroversen und essentiellen Präsenz in feministischen Studien setzt Heleieth ihre Botschaften und ihre Worte als Werkzeuge für die Schaffung einer besseren Welt ein.

“Ich wurde an einem Ort ohne Elektrizität geboren, wo Menschen unter dem Sonnenlicht und mit Öllampen lebten und arbeiteten. Mein Vater war Maurer und meine Mutter Schneiderin. Mit zehn Jahren bestickte ich Babykleidung.” Die kleine Heleieth lernte sehr gerne und machte ihre Neugier zu ihrem Leitstern, um alles zu lernen, was die Schule ihr bieten konnte. Ein weiteres Merkmal des Mädchens, das auch der Frau blieb, war ihr rebellisches Auftreten. “Da ich arm war, war mein Schicksal Schneiderin und als Frau war es das Hausfrauendasein. Ich änderte beide Schicksale.” Ihre Strategie ist, genau zu sagen, was sie will. So schüttelte sie die Bemühungen eines Priesters ab, der versuchte, sie zu katechisieren: “Wenn Sie denken, dass Sie mit Ihrer autoritären Predigt den Glauben an Gott in mir wecken, dann liegen Sie falsch.” So ist Heleieth Saffioti, sie sagt unerschrocken, was sie denkt. “Am zweiten Tag meiner Ehe erklärte ich meinem Mann, dass ich alle Entscheidungen für mein Leben selbst treffen werde.”
Als jemand, der lernt, zögert sie nicht, auch zu unterrichten. “Ich unterrichte zu Hause, auf der Straße und in der U-Bahn.” Sie unterrichtet an der Universität und durch ihre Bücher. Eines ist ein Bestseller mit 12 Neuauflagen: “O Poder do Macho” (Die Macht des Machos). Im Buch “Gender, Patriarchate, Violence” (Gender, Patriarchat, Gewalt, 2004) zeigt sie ihre ganze Argumentationsstärke und prägnante Ausdrucksweise und bringt die historischen Gründe für die männliche Überlegenheit klar zum Ausdruck. Über Jahrzehnte hinweg sind ihre Bücher, Artikel und Vorträge eine Theorie-Quelle für feministischen Aktivismus gewesen. Wenn die Praxis nebulös wird, klärt ihr Wissen auf. Während sie an einer der angesehensten Universitäten Brasiliens zukünftige Master unterrichtet, hält sie gleichzeitig Vorträge für Frauen mit geringer Bildung. “Was ich in diesem Leben am meisten genieße sind Menschen.”

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