Luiza Erundina de Souza (Brasilien)


 

Peacewomen

«Frieden kommt nicht leicht. Er wird Realität, wenn wir soziale Gerechtigkeit herstellen.»

Luiza Erundina de Souza (geboren 1934) ist eine der Symbolfiguren für Frauen der jüngsten politischen Geschichte Brasiliens. Sie begann mit dem Kampf der Unterklassen, wurde Stadträtin, Bürgermeisterin, Abgeordnete und Senatorin. Sie war Mitbegründerin der Arbeiterpartei (Partido dos Trabalhadores, PT), aus der sie 1996 austrat. Die Ehrlichkeit, mit der sie öffentliche Angelegenheiten behandelt, wird als vorbildlich anerkannt, sogar von ihren Gegnern und Gegnerinnen.

1988 kandidierte sie für das Bürgermeisteramt in der größten Stadt Südamerikas. São Paulo schlief ein als konservative Stadt und erwachte mit seiner ersten Bürgermeisterin. Sie war nicht nur eine Frau, sondern gehörte auch der Arbeiterpartei an, einer Linkspartei, und sie war im Nordosten, einer der ärmsten Regionen des Landes, geboren. Die Bürgermeisterin war nicht unerfahren. Sie war bereits gewählte Stadträtin gewesen und sie wusste um die politische Kraft der Mobilisierung und Volksbeteiligung.
Luiza und ihre neun Geschwister lebten in ihrer Kindheit in einem trockenen Gebiet und mit dem Drama der Landflucht. Als Erwachsene kam sie nach São Paulo und stellte fest, dass die Menschen vom Nordosten sich in den Slums drängten. Sie machte eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin und tat, was sie am besten konnte: Menschen organisieren. Als Bürgermeisterin galt Luizas größte Sorge der besonders gefährdeten Bevölkerung. Sie eröffnete nicht nur Gesundheitszentren in den verlassenen Gebieten der Stadt, sondern auch einen Raum für die Diskussion über Gesundheitsfürsorge. Sie hat nicht nur Schulen und Tagesstätten errichtet, sondern Bildung auch diskutiert. In ihrer Verwaltung gab es Frauen in Schlüsselpositionen. Luiza glaubt, dass “Frauen vor zwei Herausforderungen stehen: die Macht zu erringen und sie besser als Männer auszuüben”. Diese mächtige Frau weiß, dass “Macht nicht der Person gehört, die sie ausübt, sondern der, die sie überträgt”. Sie ist davon überzeugt, dass der Demokratie im Wesentlichen die Macht innewohnt, die vom Volk ausgeht.
Nachdem sie das Rathaus erobert hatte (1988 – 1992), gewann sie weiterhin Wahlen. Heute ist Luiza Erundina de Souza Abgeordnete für den Bundesstaat São Paulo und sie baut weiter an ihrem Traum von einem faireren Land, in dem es mehr Unterstützung gibt. “Ein Traum, der so großartig ist, dass ich ihn nicht alleine träumen kann.”

Congresso Nacional (Nationalkongress)
Lateinamerika und die Karibik | Brasilien

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