Mary Kini(Papua-Neuguinea)


Peacewomen
  «Wir sind bereits die Opfer des Kriegführens. Es kann nicht schlimmer werden, also lasst uns unser Leben geben, um für den Frieden zu arbeiten. Die Menschen in Kup nennen uns “Mama Frieden”. Das gefällt mir.»

Ständige Stammeskämpfe in Mary Kinis Dorf in Papua-Neuguinea hinderten sie am Abschluss ihrer Landwirtschaftsausbildung. Stattdessen arbeitete sie mit kommunalen, Kirchen- und Frauengruppen an Schulungen für ländliche Entwicklungsprogramme. 2000 war Mary die Schlüsselperson beim Aufbau der Kup Frauen für den Frieden, leistete Basisarbeit zur Bewusstseinsbildung über Gefahren von Stammeskämpfen, aktivierte die Menschen und organisierte die von den Kup-Frauen entwickelten Aktionen, Ergebnisse der Verpflichtungen in den Gemeinden, “Nein zu Stammeskämpfen” und zur verbreiteten Gesetzlosigkeit zu sagen.

Mary Kini zieht gegen Stammeskämpfe und Vergeltungsschläge in Papua-Neuguinea zu Felde. Sie wurde von einem Onkel adoptiert und lebt mit ihrer Familie in seinem Land, weit von ihrem Heimatdorf in Kup entfernt. Alle Dorfkinder lernten, wer die traditionellen Feinde ihres Stammes waren, wie man sich zu verhalten und was man während zeremonieller Versammlungen und besonders während Stammeskämpfen zu tun hat. Mary, eines der wenigen Mädchen der Region, die zur Schule geschickt wurden, war in der 6. Klasse, als ihr Adoptivvater im Kampf getötet wurde. Ihr leiblicher Vater riskierte sein Leben und überquerte die feindlichen Linien, um den zerstückelten Körper seines Bruders nach Hause zu bringen und, für Mary unvergesslich, die Teile zur Beerdigung zusammenzulegen. Einige Jahre später starb ihr Vater in Stammeskämpfen, über die Jahre wurden andere enge Verwandte getötet. Frauen aus rivalisierenden Stämmen, sogar in feindliche Klans verheiratete Schwestern, trugen trotz ihrer Unschuld die Hauptlast des Leids. 1999 mussten Mary und ihre Kinder vor einer neuen Art des Kampfes um ihr Leben rennen: Die Menschen wurden nun mit Hochleistungsgewehren getötet; alles, was sich bewegte, wurde angegriffen und alles Eigentum – Häuser, Gärten, Bäume – niedergebrannt. Auf einem Solidaritätstreffen von Frauen im Jahr 2000 umarmten sich drei in die Kämpfe verwickelte Frauen, weinten und offenbarten damit den Schmerz, den alle Frauen fühlten. Mary und eine Freundin gründeten daraufhin die Kup Frauen für den Frieden. Mary bringt ihre ganze Leidenschaft in die Friedensstiftung ein: Einmalig für eine Hochlandfrau, geht sie auf Schlachtfelder, um Kämpfe zu beenden, und bei heftigem Wetter in Berge und Täler, denn: “Ich bin Opfer unserer schlechten Bräuche – Stammeskämpfe und Gesetzlosigkeit. Es muss aufhören. Ich will meine Kinder nicht rennen sehen, wie ich in den 35 Jahren meines Lebens gerannt bin.”

Kup Women for Peace (Kup Frauen für den Frieden)
Meri Kirap Sapotim (Frauen Erheben Sich durch Unterstützung)
Welfare Dorcas
Ozeanien | Papua-Neuguinea

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