Mary Lou Alcid(Philippinen)


Peacewomen
  «Werden Migranten und Migrantinnen in einer globalisierten Wirtschaft nur zu einem für Arbeitgeber und -geberinnen frei verfügbaren Faktor? Ich möchte in meiner Arbeit für Migrantenrechte optimistisch sein.»

Mary Lou Alcids Namen ist ein Synonym für Migrantenrechte. Ihre Verteidigung der Rechte und des Wohls der Migranten/-innen, vor allem der Frauen, die am meisten missbrauchten werden, war bahnbrechend. Durch die NGO, deren Direktorin sie seit 1995 ist, die Stiftung Kanlungan-Zentrum, und in Verbindung mit anderen leistete Mary Lou (geb. 1955) Lobbyarbeit bei der Regierung zum Schutz der “Philippinischen Arbeiterschaft in Übersee” (OFW), half in der Gemeindeorganisation, erteilte feministische Beratung für Wanderarbeiterinnen und baute Unterstützungsstrukturen zur Stärkung der OFWs und ihrer Familien auf.

“Frieden”, sagt Mary Lou Alcid, die sich seit fast 20 Jahren sozial engagiert und für das Wohl der Philippinischen Arbeiterschaft in Übersee (OFW) eintritt, “heißt nicht Abwesenheit von Konflikten, struktureller Gewalt, sozialer Ungerechtigkeit und aller Formen der Diskriminierung. Es muss Respekt für Menschenrechte und Vielfältigkeit herrschen, mit Mechanismen zur Konfliktlösung auf verschiedenen Ebenen. Ungerechtigkeit darf es in der Gesellschaft nicht geben, nicht einmal in der kleinsten Einheit, der Familie. Solange es Ungerechtigkeit gibt, die Kluft zwischen Arm und Reich, wird es keinen Frieden geben.” Als Professorin für Sozialarbeit schärft Alcid ihren Studierenden diese Friedenskultur ein. Als Direktorin des Kanlungan-Zentrums und Vorsitzende des Mirgrantenforums in Asien (MFA) wendet sie dieses Friedenskonzept auch für Migranten/-innen an. “Friedensarbeit in Verbindung mit Migration heißt, die Regierung zu drängen, grundlegende Wirtschaftsprobleme anzugehen. Seit 40 Jahren war die Regierung vom Arbeitsexport abhängig. Anstatt die Wirtschaft zu verbessern, ermutigen sie uns sogar, ins Ausland zu gehen.”
In Alcids Arbeit ist das Schlüsselwort “integrativ”, d.h. (im Rahmen des Kanlungan) die Identifiikation verschiedener Interventionsebenen: vom Einzelnen zur Familie, dann zur Gemeinschaft und zur baranguay/städtischen, nationalen und internationalen Ebene. Zur Erreichung der gesteckten Ziele werden einzelne oder kombinierte Strategien angewendet: Einzelfallarbeit und Gemeindeorganisation sowie Unterstützung und Entwicklung der lokalen Wirtschaft. Von ihrer umfangreichen Migrationserfahrung, von der Arbeit auf dem Lande bis zur NGO-Leitung und Interessenvertretung auf internationaler Ebene, lernte Mary Lou Einzelpersonen zu schätzen, für Veränderung auf verschiedenen Ebenen einzutreten und mit ähnlichen Organisationen zur Verfolgung einer gemeinsamen Agenda Verbindungen zu knüpfen.

Kanlungan Center Foundation (Stiftung des Kanlungan-Zentrums)
Migrant Forum in Asia (MFA) (Migrantenforum in Asien)

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