Eunice Nangueve Inacio (Angola)


 

Peacewomen

«Meine Vision: Frauen, die frei von Armut und Analphabetismus Frieden und faire Entwicklung in Angola bewirken; Führerinnen, die Krieg verhüten und eine alle umfassende gerechte Regierung fördern. »

Eunice Nangueve Inacio wurde 1948 in eine gläubige protestantische Familie in Angola geboren. Ihre Herkunft und akademische Betätigung hat sie nicht distanziert von den Menschen am Ort. 1985 leitete sie das Wohlfahrtsprogramm im Ministerium für Soziale Angelegenheiten und konzentrierte sich auf Kinder und Kriegsvertriebene. 1991 wurde sie nationale Leiterin für die Ausbildung von Sozialarbeiter/-innen. Durch ihre Bemühungen gibt es heute etwa 600 Friedensförderer/-innen in 14 Provinzen. Etwa 120 Gemeinden bekamen Fördermittel für die Unterbringung von Tausenden vom Krieg Betroffener.

Als der Bürgerkrieg nach den fehlgeschlagenen Wahlen 1992 wieder aufflammte, wurde Eunice Inacio während der zwei Jahre dauernden Besetzung der Provinz durch die Unita-Rebellenarmee zur Schlüsselfigur für die Leitung der humanitären Programme für Kinder in Huambo. Nach dem ersten Waffenstillstand 1995 koordinierte sie das Nationale Programm für das Aufspüren Vermisster Kinder. Nach dem Bruch des Waffenstillstandes und der Rückkehr Angolas zum Bürgerkrieg 2000 wurde Eunice Inacio Koordinatorin des angolanischen Programa de Construcao de Paz (PCP) (Programm zur Friedensbildung), eine nationale bürgergesellschaftliche und ökumenische Initiative, die die Beendigung des Teufelskreises des Krieges zum Ziel hat.
Mit starker Unterstützung vom PCP und durch Eunice Inacios Mediation und Konsensbildung wurde das Comité Intereclesial para a Paz em Angola (COIEPA), eine ökumenische Initiative für Frieden im Land, gegründet. Die starke Friedensbewegung erwuchs aus einer sich bildenden Bürgergesellschaft und den zunehmend laut vorgetragenen Forderungen des Volkes nach einem Ende des Krieges.
Eunice Inacio ist aktiv mit der Schaffung regionaler Verbindungen und dem Austausch mit der Demokratischen Republik Kongo, mit Mosambik, Simbabwe, Sambia und Südafrika befasst. Das soll den Friedensprozess und die Friedenskultur in Angola stärken. Friedensbewegungen, darunter die aller wichtigsten Kirchen unter der Leitung von COIEPA, und das nationale NGO-Forum haben alle von der Teilnahme von Eunice Inacio profitiert.
“Wir hören nichts von Friedenssicherungstruppen. Frau Inacio gelang es, die Aufgabe der Friedenssicherung an die Bürgerinnen und Bürger heranzutragen, sie dazu herauszufordern, füreinander Verantwortung zu übernehmen und einander zu schützen. Sie ist unsere Führerin, sie kennt unsere Lebensumstände”, sagt eine Unterstützerin ihrer Arbeit.