Lily Djenaan(Indonesien)


Peacewomen
  «Es ist erfreulich zu sehen, wie die Menschen beginnen, sich der Gewalt gegen Frauen bewusst zu werden. Die Frauen glauben nicht länger, dass sie sie verdient haben, und sie wissen jetzt, was sie tun können.»

Als Studentin arbeitete Lily Djenaan (geboren 1966) als Freiwillige bei einer Rechtshilfeorganisation, aber sie begann ihr Berufsleben als Journalistin einer Lokalzeitung in Nordsulawesi in Indonesien. Nach zwei Jahren trat sie Kelola Manado bei, einer Nichtregierungsorganisation, die sich mit Umweltthemen befasst. 1998 gründete sie Suara Parangpuan Sulut (Die Stimme der Frauen Nordsulawesis), die hauptsächlich zum Thema Gewalt gegen Frauen arbeitet. Lily Djenaan arbeitet auch für Sabuah Parangpuan, ein Krisenzentrum in Nordsulawesi.

Lily Djenaan stammt aus einer Familie, in der Lehrtätigkeit und gesellschaftlicher Aktivismus vorherrschen. Während ihrer Studienjahre war sie an Studierklubs beteiligt und arbeitete freiwillig für eine NGO, die Rechtshilfe leistete. 1996 gründete sie die NGO Kelola Manado, die für Umweltthemen arbeitet, indem sie Informationen über die Rechte von Küstengemeinden, über ihre natürlichen Ressourcen zu verfügen, zur Verfügung stellt und sich dafür einsetzt. Sie unterstützte auch die lokalen Gemeinden gegen die ungerechte Enteignung ihres Landes durch ein multinationales Bergbauunternehmen, indem sie sie vor den Risiken durch den gefährlichen Industriemüll warnte. Das Unternehmen wurde beschuldigt, schwerwiegende Verschmutzung im Golf von Buyat in Nordsulawesi im Jahr 2004 verursacht zu haben.
Politische Unruhen in Indonesien forderten 1998 das Leben vieler Frauen. Lily und ihre Kolleginnen versuchten, die lange Geschichte der regionalen Frauenbewegung weiterzuführen. Sie gründeten Suara Parangpuan Sulut, die erste Frauen-NGO in der Region. Lilys Arbeit beinhaltet die öffentliche Wahrnehmung der Gewalt gegen Frauen durch Medien- und politische Lobbyarbeit. Die Stimme der Frauen Nordsulawesis hilft der Lokalregierung, Gesetze zur Verhinderung des Handels mit Frauen und Kindern zu erlassen. Lilys Traum ist es, weiblichen Opfern von Gewalt öffentliche Unterstützung zu verschaffen. Mit ihren Kolleginnen hat sie zu öffentlicher Geldbeschaffung aufgerufen, “Sompet Perempuan” (Frauengeldbeutel) genannt, um eine Zufluchtsstätte, “Sabua Parangpuan” (Frauenhütte), für misshandelte Frauen aufzubauen. Sie besteht darauf, dass es richtig ist, die Unterkunft mit öffentlichen Mitteln zu bauen und dass die Einrichtung der Öffentlichkeit gegenüber verantwortlich sein sollte, damit die Menschen ein echtes Verantwortungsgefühl für Frauen haben, die Gewaltopfer wurden.

Suara Parangpuan Sulut (Die Stimme der Frauen Nordsulawesis/The Voice of North Sulawesi Women)
Südostasien | Indonesien

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