Lalita Ramdas(Indien)


Peacewomen
  «Lalita Ramdas trat aus einer konventionellen, hierarchischen Umgebung heraus, um ein furchtlose Stimme für Säkularismus, Frieden und atomare Abrüstung zu werden, oft in sehr unruhigen Zeiten.»

Lalita Ramdas (geboren 1940) trat aus einer konventionellen, hierarchischen Umgebung heraus, um zu einer Stimme der Unterstützung von alternativer Bildung, Sensibilität für Gender-Themen, Säkularismus, Frieden und atomarer Abrüstung zu werden. In den frühen 1980er Jahren begann sie, wegweisende Initiativen zur Entwicklungspädagogik in einigen Eliteschulen einzurichten. Sie lebt in einem kleinen Dorf an der Westküste Indiens und ist am Leben in der örtlichen Gemeinde beteiligt, während sie Bürger-Friedensinitiativen mit Pakistan betreibt und zur weltweiten Bewegung der Erwachsenenbildung beiträgt.

An einem Tag sitzt sie mit Lehrkräften einer Dorfschule zusammen und spricht mit ihnen darüber, was sie gegen Gewalt bei Wahlen tun können. Am folgenden Tag fährt sie mit dem Zug Hunderte von Meilen, um die muslimische Minderheit zu unterstützen, indem sie sich Freiwilligen in Ayodhya anschließt, wo hinduistische Nationalisten/-innen 1992 eine Moschee zerstörten. Lalita Ramdas, Tochter und Ehefrau hochrangiger Marineoffiziere, wandelte sich von einer stillen Konformistin zur leidenschaftlichen Aktivistin für eine Palette von Anliegen. Sie arbeitete jahrelang als einfache, informelle Pädagogin auf Gemeindeebene in den Elendsvierteln von Delhi, machte bei Straßentheatern mit, um das Bewusstsein für das Mitgiftproblem, Vergewaltigung und andere Gender-Themen zu stärken, hatte Kontakt mit Entscheidungsträgern/-innen in der Bildung und gründete Ankur, eine Gesellschaft für Bildungsalternativen. Nach dem Sikh-Pogrom 1984 sagte Lalita vor einer Untersuchungskommission gegen die Regierung aus.
In eine Führungsposition gestellt, als ihr Mann an die Spitze der indischen Marine kam, arbeitete Lalita daran, einen traditionellen Verein der Marine-Ehefrauen in ein Forum umzuwandeln, welches sich mit Themen wie Gender-Gerechtigkeit und Menschenrechte befasste. Nach der Pensionierung ihres Mannes ließ sich das Paar in einem Dorf in Maharashtra nieder, wo sie eine Stiftung für Gesundheit und Bildung gründeten.
Lalita wurde im Dezember 1994 in den Internationalen Rat für Erwachsenenbildung gewählt, als es in ihrem Dorf weder Telefon noch Fax oder E-Mail gab. Sie führte auch ihre Friedensarbeit im Pak-India Forum mit Besuchen in Pakistan fort. Nach Indiens Atombombentests in Pokhran widersprachen Lalita und ihr Ehemann öffentlich der Entscheidung der Regierung, trotz der Drohungen einiger Gruppen aus dem rechten Spektrum. Sie sprachen sich auch furchtlos aus gegen die Tötungen in Gujarat im Jahre 2002.

Pak-India Forum for Peace and Democracy (PIFPD) (Pakistanisch-Indisches Forum für Frieden und Demokratie)
Südasien | Indien

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