Meghiben Samariya (Indien)


 

Peacewomen

«Meghiben hat etwa 2.500 Frauen im gesamtem Pachcham-Gebiet dazu inspiriert, sich für Menschenrechte, Frauenermächtigung und Gerechtigkeit für Frauen einzusetzen.»

Meghiben Samariya (geboren 1966) hat erfolgreich das Stigma bekämpft, das mit ihrem Status als geschiedene Frau verbunden ist. In den letzten zehn Jahren hat sie dafür gearbeitet, Frauen-Basiskollektive und die Beteiligung von Frauen in der sozioökonomischen Arena ihres Dorfes und Bezirks zu stärken. Ihre Arbeit in der Rechtsberatung war für das Leben der Frauen in der Region entscheidend. Die innovativste ihrer Leistungen ist es allerdings, einen Rundbrief für Lese- und Schreibanfängerinnen zu drucken, der sie ermuntert, sich dort auszudrücken, und damit einen öffentlichen Raum für Frauen zu öffnen.

Meghiben Samariya ist geschieden und lebt mit ihren Eltern im konservativen Bhuj-Bezirk von Gujarat, wo ihr Ehestand Quelle eines erheblichen sozialen Stigma hätte sein können. Mit ihrem scharfen Verstand und der Fähigkeit, Situationen instinktiv zu erfassen, hat sie aber eine ernstzunehmende Position erreicht.
Meghiben gehört seit zehn Jahren zum Frauenkollektiv Kutch Mahila Vikas Sangathan (KMVS) und baut die Leistungsfähigkeit von Frauen-Basiskollektiven aus. Ursprünglich hat KMVS dem Team geholfen, Kollektive zu bilden, aber das Kollektiv in Meghibens Bezirk Mundra taluka wurde eine eingetragene gemeindebasierte Organisation, die Ujjas Mahila Sangathan. Als Führungskraft in der UMS lenkt Meghiben die Organisation bei der Entwicklung ihres kollektiven Potentials. Es arbeitet daran, häusliche Gewalt durch eine soziale Bewegung von Männern und Frauen zu beseitigen und durch die Entwicklung vielfältiger Mechanismen für Gemeinde- und soziolegale Rechtshilfe. Meghiben betont das Engagement der UMS für wirtschaftliche Sicherheit von Frauen und der Gemeinde im Ganzen und dessen Fortentwicklung durch die Förderung der Unternehmensgründung von Frauen. Meghiben hat vom KMVS-Team auch Siebdruck gelernt und druckt inzwischen einen Rundbrief für Neu-Alphabetisierte, ermuntert sie, sich darin auszudrücken, und öffnet so den Frauen einen öffentlichen Raum. Sie hat dabei geholfen, eine Rechtshilfeberatung in ihrem Gebiet zu entwickeln und konzentriert sich nun auf soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte. Sie beschäftigt sich vor allem mit Scheidung, häuslicher und sexueller Gewalt und arbeitet jetzt an den in Zusammenhang mit der Industrialisierung des Küstengebiets von Mundra entstehenden Problemen.
Mit Blick auf die Zukunft sagt Meghiben: “Ich würde gern sehen, dass Frauen die von ihnen erzeugten Ressourcen kontrollieren und als Folge die völlige sozioökonomische Stärkung ländlicher Frauen.”

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