Rose Chibambo (Malawi)


 

Peacewomen

«Ich halte nichts davon, Kinder in Waisenhäuser zu stecken. Du entfremdest sie von der schützenden Umgebung der Familie. Den Waisen etwas Hoffnung zu vermitteln, ist alle Energie und Zeit wert.»

Rose Chiwambo (77) wurde in Kafukule im Bezirk Mzimba geboren. Sie war die erste malawische Frau im Kabinett. Nachdem sie den Sitz für Süd-Mzimba gewann, wurde sie 1963 zur stellvertretenden Ministerin für Gemeinde- und soziale Entwicklung ernannt. Sie hatte 1952 begonnen, die malawischen Frauen zu einer politischen Kraft zu mobilisieren. 1964 musste sie infolge einer Kabinettskrise aus dem Land fliehen. Sie blieb 30 Jahre im Exil, bis zu ihrer Rückkehr 1993 bei der Einführung der Mehrparteienpolitik. Heute lebt sie in Mzuzu und arbeitet im karitativen Bereich mit dem Schwerpunkt HIV/Aids-Prävention.

Eines Tages im Jahr 1951 war Rose Chiwambo, eine Hausfrau in der kolonialen Hauptstadt Zomba, auf dem Heimweg vom Markt, als sie eine Gruppe bekannter Häuptlinge bemerkte, die sich am Gemeindesaal versammelten. Sie fragte einen von ihnen nach dem Anlass und er antwortete: “Das ist nichts für Frauen.” Am Abend besprach sie die Sache mit ihrem Mann. Er antwortete: “Es liegt an dir.” “Ich begann, von Haus zu Haus zu gehen, um die Unterstützung der Frauen zu gewinnen, und gründete bald die ‘Nyasaland African Women’s League’.”
Die Kolonialregierung versuchte gerade, die Häuptlinge zu beeinflussen, die Föderation von Nordrhodesien (Sambia), Südrhodesien (Zimbabwe) und Nyasaland (Malawi) zu unterzeichnen. Der Plan stieß auf Widerstand in der Bevölkerung von Nyasaland und führte zur Gründung des Nyasaland-Afrikanischen Kongresses. Roses Mann war ein führender Aktivist.
Heute widmet die Ex-Politikerin ihrer Energie und Zeit karitativer Arbeit im Kampf gegen HIV/Aids. Sie wurde die erste Frau im Kabinett, als Malawi 1964 die Unabhängigkeit erlangte. Aber nach der Kabinettskrise von 1968 war ihre politische Karriere von kurzer Dauer. Sie ging mit ihrem Mann für 30 Jahre ins Exil.
In ganz Malawi hat HIV/Aids großen Schaden in den Gemeinden angerichtet und tausende mittellose Waisen, Witwer, Witwen und alte Leute zurückgelassen. Unglücklicherweise ist meist der/die Brotverdiener/-in der Familie das Opfer. “Es ist schlimm, besonders hier in Mzuzu, wo traditionelle Praktiken das unverantwortliche ‘Stadtleben’ noch verschlimmern”, sagt Rose. “Die Leute brauchen Informationen über HIV/Aids. Verhaltensänderungen müssen ernsthaft thematisiert werden, denn die Schließung der vielen ‘Rasthäuser’ ist keine Lösung. Neben der Promiskuität gibt es viele traditionelle Praktiken, die in Angriff genommen werden müssen, darunter Beschneidung, Polygamie, Ohrpiercing und Tätowierung, Witwenerbe und Zwangsehen.”

Church Action Relief Development (CARD) (Kircheninitiative Hilfe und Entwicklung)
Afrika | Malawi

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