Fengxiang Xu (China)


 

Peacewomen

«Auch wenn mir nur noch ein Atemzug bleibt, werde ich nicht zurückbleiben.»

Xu Fengxiang ist Expertin für Wald- und Hochlandökologie. Während des letzten halben Jahrhunderts hat sie den Erhalt von Wäldern, Ökologie und Umweltschutz gelehrt, geforscht und selbst daran gearbeitet. Sie richtete einen Forschungsbereich zur Hochlandökologie ein und baute die Institute für Ökologieforschung in Tibet und Peking auf. Sie ist jetzt 74 Jahre alt, führt aber weiterhin Feldforschung und Untersuchungen im Hochlandschutz durch.

Xu Fengxiang wurde in Südchina geboren. Sie wandert dauernd “über holprige Pfade durch Wälder und Gebirge“. Sie ist nicht nur eine Naturliebhaberin, sondern hat auch einen starken, beharrlichen Charakter. Die Erforschung der Wälder, besonders im Bergland, war nicht einfach. Sie arbeitete hart an der Entdeckung wertvoller biologischer Ressourcen, wobei sie dreimal in die Motuo- und Daguaiwan-Wälder am Yaluzhangbu-Fluss ging. Während dieser Expeditionen überwand sie Gletscher und Schlammlawinen. Sie ging große Risiken ein und fiel von ihrem Pferd. In den Wäldern wurde sie von blutsaugenden Insekten, Milben und Blutegeln angegriffen, hatte einmal mehr als 400 Blutegel am Körper. Als sie zum ersten Mal in den Mutuo-Wald ging, war sie sehr krank, litt an Malaria und Höhenfieber; beinahe wurden “ihre Knochen in den grünen Bergen begraben“. Nachdem sie genesen war und das Tal verlassen hatte, sagte sie voller Elan: “Ich habe überlebt und Motuo verlassen. Auch wenn mir nur noch ein Atemzug bleibt, werde ich nicht zurückbleiben.“
Als sie über sechzig Jahre alt war, hätte sie in Rente gehen sollen, aber sie hat niemals aufgehört, die Berge zu erkunden, und ist besonders um den Erhalt der verwundbaren Umwelt besorgt. Mit 70 Jahren stieg sie zum zweiten Mal zum Basiscamp am Mount Everest, um das Tauen des Eis- und Schneesystems zu beobachten. Durch ihr Durchhaltevermögen wurden viele Naturschutzgebiete eingerichtet. Die Tibeter/-innen nennen sie sogar die “Göttin des Waldes“. Um das Bündnis zwischen Tibetern/-innen und der ethnischen Mehrheit der Han zu festigen und um mehr Menschen die landschaftliche Schönheit sowie die Ehrlichkeit und Gutherzigkeit der Tibeter/-innen zu vermitteln, baute sie das Beijing Ling Mountain Tibet Museum auf, das nicht nur Informationen über die Umwelt der Hochebene zur Verfügung stellt, sondern auch der Bildung in Ökologiewissenschaft für Jugendliche verschrieben ist.

Beijing Ling Mountain Ecology Research Institute (Forschungsinstitut für Gebirgsökologie Peking Ling)
Beijing Ling Mountain Tibet Museum (Museum der Tibeter Berge Peking Ling)
Ostasien | China

 

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