Isabel Crook (China)


Peacewomen

«Meine Erfahrung in China zeigt, wie die Chinesen/-innen Ausländer/-innen behandelt haben, die an der Revolution teilhaben wollten. Wir hatten Höhen und Tiefen, aber die Kameradschaft an der Basis ist echt und bleibt. »

Isabel Crook arbeitete 1940/41 bei der chinesischen Landreformbewegung für die Förderung von Kooperativen. Später wurden sie und ihr Ehemann von den neuen chinesischen Staatskadern des Außenministeriums ersucht, zu bleiben und als Lehrer/-in tätig zu sein. Nach mehr als 30 Jahren Lehrtätigkeit schloss sich Isabel Crook dem International Committee for the Promotion of Industrial Cooperatives (ICCIC) an, einer NGO, die zum Ziel hat, die Entwicklung kooperativer Wirtschaftszweige in der heutigen Zeit zu fördern, um sie so zu befähigen, Chinas sozialistische Modernisierung zu fördern.

Isabel Crook, eine kanadische Anthropologin, verbrachte den größten Teil ihres Lebens in China. Während der Kulturrevolution wurde ihr Ehemann im Gefängnis Quincheng in Einzelhaft gefangen gehalten, während sie auf dem Universitätscampus eingesperrt war. Aber sie hegt keinen Groll. Beide wurden vollständig entlastet und schafften es, diese Geschehnisse eher gestärkt als verbittert zu überwinden. “Ich habe reiche Erinnerungen und die Verbitterung ist gewichen. Manche Menschen haben nicht so viel Glück und können die Verbitterung nicht so leicht vergessen und die Erinnerungen sind eine Bürde für sie. Menschen, die sich an glücklichere Dinge erinnern können, führen ein viel besseres und gesünderes Leben”, sagt Isabel Crook. Sie wurde 1972 entlassen, ihr Ehemann 1973. Sie nahmen ihre Lehrtätigkeit an der Fremdsprachen-Universität wieder auf. Isabel Crook hat ein Buch über ihre frühen Forschungen zum Landleben geschrieben und ist auch weiter politisch aktiv. Sie schätzt ein Gedicht von Bertold Brecht, in dem es heißt:
“Das Haus ist gebaut aus den Steinen, die vorhanden waren.
Der Umsturz wurde durchgeführt von den Umstürzlern, die vorhanden waren.
Das Bild wurde gemalt mit den Farben, die vorhanden waren.”
“Es ist ein so realistisches Gedicht über die Revolution”, sagt sie. “Die Revolution wurde nicht von Engeln herbeigeführt, sondern von normalen Menschen, die eine gerechte Gesellschaft haben wollten. Natürlich machten sie auch Fehler. Das ist ein unvermeidlicher Teil des Lernprozesses.”

Beijing Foreign Languages University (Fremdsprachen-Universität Peking)
Ostasien | China

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