Ying Ning (China)


 

«Meine Filme beschäftigen sich mit diesem Leben, das auch ich lebe. Ich fühle zutiefst, wie schrecklich es für ein Kollektiv ist, ohne Erinnerung zu sein. Ich zeige das menschliches Leben in Turbulenzen.»

Ning Ying, geboren 1959 in Peking, ist eine bekannte Filmregisseurin. Sie hat bisher fünf Spielfilme und zahlreiche Dokumentarfilme gedreht. Die “Peking Trilogie” ist dadurch sehr bekannt geworden, dass sie schwindende traditionelle Lebenstile, Schwierigkeiten bei der Anpassung an Neues und Ängste der jungen Generation darstellt. Ning Ying hat auch drängende soziale Fragen dargestellt sowie Fehlentwicklungen in China wie HIV/Aids, Menschenhandel mit Frauen und Straßenkindern.

Ning Ying ist eine bekannte Filmregisseurin. Sie wurde in den 1950er Jahren geboren, ihre Eltern waren Intellektuelle aus Peking. Mit 22 Jahren ging sie an die Filmakademie in Peking. Später studierte sie in Italien, am Centro Sperimentale di Cinematografia und war Regieassistentin bei Bertoluccis Film “Der letzte Kaiser”, 1987.
Im folgenden Jahr kehrte Ning Ying nach China zurück und hat seitdem fünf Spielfilme und zahlreiche Dokumentarfilme gedreht. Sie berichtet: “Ich fing 1992 damit an, in ‘For Fun’ Peking zu erforschen, einer Komödie über schwindende traditionelle Lebensstile. 1995, im von schwarzen Humor erfüllten “On the Beat”, wendete ich mich der neuen Realität und den Schwierigkeiten bei der Anpassung an sie zu. In “I Love Beijing” werden unser Leben bestimmende Veränderungen und Ängste der neuen Generation in Form einer Rhapsodie durch die Augen eines jungen, rastlosen Taxifahrers dargestellt.”
Ning Ying nimmt starken Anteil an den Unterpriviligierten in den unteren Gesellschaftsschichten. Sie registriert soziale Veränderungen in den Städten der 1990er und die Art, in der das Leben der einfachen Leute unter Druck gesetzt, neu definiert und ausgebeutet wird. Sie ist auch an Dokumentarfilmen über die Dritte Welt beteiligt. Sie stellt dringende soziale Probleme dar, unausgeglichene Entwicklung in China, HIV/Aids, Menschenhandel mit Frauen und Straßenkindern. 2001 drehte Ning Ying den Dokumentarfilm “Railroad of Hope” (Bahn der Hoffnung), der eine Reise von über 3.000 km beschreibt, die sie mit Hunderten von Landarbeitern/-innen machte und während der sie Bäuerinnen und Bauern interviewte, die, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, woanders Arbeit annahmen. “Railroad of Hope” erhielt 2002 den Grand Prix du Cinema du Réel in Paris. Der Text der Verleihungsurkunde beschreibt den Film als “überragend in der Kraft der Bilder und seiner umfassenden und eindringlichen Vision”.
Ostasien | China

This post is also available in English.