Ana Montenegro (Brasilien)


 

Peacewomen

«Menschen zu respektieren bedeutet, für ihre Bedürfnisse zu sorgen.»

Ana Montenegro (1915) ist seit ihrer Jugend eine militante Kommunistin. Sie war an der Gründung vieler Frauenorganisationen beteiligt. Aufgrund des Militärputsches 1964 ging sie mit ihren beiden kleinen Kindern ins Exil. Nach 15 Jahren kehrte sie in ihr Land zurück, um den Kampf fortzusetzen. Als Anwältin half sie ohne Entgelt Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen waren. Als Journalistin, Autorin und Dichterin ist sie ein unverkennbarer Bezugspunkt in der jüngsten Geschichte der sozialen Kämpfe in Brasilien.

1945 war nicht irgendein Jahr. Es markierte das Ende des Zweiten Weltkrieges und einer weiteren brasilianischen Diktatur, der Regierung von Getúlio Vargas. Es war ein interessantes Jahr: gegen Faschismen und Massaker, zugunsten von Freiheit und Menschenrechten. Es war auch das Jahr, in dem Ana Montenegro sich der Kommunistischen Partei Brasiliens anschloss. Ana schrieb für die Zeitungen und Schriften der Partei. Sie schrieb auch für das Radio und für die Journale der Massenpresse über Gesundheit, Löhne und Bildung. Sie war Teil des täglichen Lebens von Frauen als auch von sozialen Organisationen, die sie mitgründete. Sie ist eine Anwältin, die davon überzeugt ist, dass das Volk der eigentliche Herrscher ist. Heute, im Alter von 90 Jahren, rät sie jungen Anwälten/-innen “den Bedürfnissen des Volks gegenüber sensibel zu sein”.
1964, als die Panzer auf den Straßen rollten und sich die Militäraufstände ankündigten, ging Ana für lange Zeit ins Exil. Aber sie blieb nicht stehen. Ana ging zu Fuß durch Mexiko, Kuba, Chile, Palästina und Ostdeutschland. Die Distanz erlaubte es ihr, ihre Betrachtungen über Brasilien zu überdenken und zu verbessern. Der Kampf gegen Rassismus und für Frauen trat für sie an die erste Stelle. Mit der Amnestie von 1979 kam Ana zurück, um das zu tun, was sie schon immer getan hatte: Mobilisierung der Massen und Agitation. Sie unterstützte die “Invasionen” der Viertel in den Außenbezirken der Stadt Salvador. Sie kämpfte neben den unterprivilegierten Bewohner/-innen des historischen Stadtzentrums von Pelourinho, als die Region von Immobilienspekulation beherrscht wurde.
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