Achta Djibrine Sy (Tschad)


 

Peacewomen

«Seit ich ein Kind war, habe ich immer einen Traum gehabt: Dass ich eines Tages ein großes Haus bauen würde, wo alle unglücklichen Menschen leben und ihr Leben genießen können.»

Achta Djibrine Sy (geboren 1962) erhielt ihren ersten Abschluss in Management und Wirtschaft von der Universität von N’Djaména. Sie ist die Vertreterin von Intermón Oxfam im Tschad und hat dafür gekämpft, dass Frauenarbeit sichtbar wird, unabhängig von ihrem ethnischen und religiösen Hintergrund. Sie ermutigt Frauen dazu, Selbstvertrauen zu erlangen und ihre Bemühungen zusammenzulegen, um Frieden im Tschad zu erreichen. Dank ihres großartigen Einsatzes sind Frauen, die vor ein paar Jahren noch sehr arm waren, jetzt unabhängig und können sogar anderen Darlehen geben.

Nach dem Bürgerkrieg im Tschad ergriff ein undemokratisches Regime die Macht im Land. Wegen der damaligen politischen Unruhen war es schwierig, in Gruppen zusammenzuarbeiten – die Menschen hatten das Vertrauen ineinander verloren. Frauen, die schwächste Gesellschaftsgruppe, litten. Aber Achta Djibrine gelang es, Frauen aus verschiedenen Bildungs- und Gesellschaftsschichten zu vereinigen, und bildete die Said-Al Awine (Frauenunion), in der sie zusammenarbeiten, um in der Gemeinde zu helfen. “Ich muss Informationen auswerten, die Situation der Frauen bedenken und sehen, wie ihnen zu helfen ist. Ich wollte, dass die Frauen im Tschad selbstständig und selbstsicher werden. Mein Traum war es, ihre Fähigkeiten zu erweitern, damit sie ihre Verantwortungen erfüllen und für den Frieden im Land arbeiten“, erklärt Achta.
Anfangs wurde ihr gesagt, es sei nicht einfach, mit unterprivilegierten Menschen zu arbeiten, besonders mit Stadtfrauen, die mit vielen Problemen belastet seien. Sogar die Frauengruppe, mit der sie arbeitete, glaubte nicht daran, dass sie irgendwelchen Fortschritt erreichen konnte. Deshalb konnten sie nur im privaten Bereich arbeiten. Diese Frauen dachten, dass nur Frauen, die in Regierungsinstitutionen arbeiteten, in ihrem Leben Erfolg haben können. Achta half ihnen, Selbstachtung und Selbstbewusstsein zu erlangen. Sie erinnert sich an den Tag, als sie diese Damen zur Unterschrift ihrer Anerkennungspapiere begleitete. “Am Eingang zum Ministeriumsbüro zogen sie, lokalem Brauch entsprechend, ihre Schuhe aus, bevor sie das Büro betraten. Heute sind sie selbstsicherer und wissen, wie man mit dem Bürgermeister und mit Entwicklungspartnern verhandelt. Sie reisen ins Ausland und tauschen ihre Ansichten mit anderen aus.“ Heute kann die Frauenunion mit den Finanzbeiträgen und der Unterstützung dieser Frauen, mit Darlehen an vom Glück weniger begünstigte Mitglieder, ihre Ziele erreichen.

Intermón Oxfam (IO), Groupe Informel de Réflexion et de Recherche Action Feminine (GIRAF) (Informelle Strategie- und Forschungsgruppe für Feministische Aktionen); Said-Al-Awine (Frauenunion)
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