Siham Daoud Anglo(Sudan)


Peacewomen
   «Es freut mich, den Erfolg der von mir ausgebildeten Frauen zu sehen. Ich opfere meine Zeit und Mühe für zukünftige Generationen sudanesischer Frauen, vor allem im Gebiet der Nuba-Berge.»

Siham Daoud (geboren 1961) ist Aktivistin für Gemeindeentwicklung und Friedensstiftung. 1994 initiierte sie in Omdurman das Projekt Zagalona Frauen Schneidern und Färben. Das Projekt unterstützt vertriebene nubische Frauen und Frauen anderer Stämme mit ihren Familien im Gebiet Zagalona. Dank Sihams Bemühungen wurden 180 Frauen ausgebildet und können jetzt ihre Familien ernähren. Die Alphabetisierungskurse, die Siham betreibt, haben vielen Frauen im Sudan zum Lesen und Schreiben verholfen. Siham beteiligte sich 1998 aktiv an den Frauen der Nuba-Berge für Frieden (NMWP).

1987 begann Siham, vertriebenen Frauen im Sudan zu helfen. Sie baute ein Ausbildungszentrum auf, das Frauen Kenntnisse in vielen Arbeitsbereichen vermittelt. Sie begann die Arbeit in ihrem eigenen Haus, was eine große Belastung für ihre Familie darstellte. Ihre Kinder waren zu dieser Zeit noch klein und ihr Mann arbeitete außerhalb der Hauptstadt Khartum. Deswegen musste sie immer, um arbeiten zu können, Vereinbarungen mit Freunden oder Familienmitgliedern treffen, die die Kinder betreuten. Im Lauf der Jahre stand Siham vor ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Um die Projekte zu erhalten, musste sie unbeglichene Beträge manchmal aus ihrer eigenen Tasche oder von Spenden Freiwilliger zahlen. Trotz dieser Belastungen – familiäre und finanzielle Zwänge – besteht Siham darauf, ihre Arbeit fortzusetzen und unterpriviligierte Frauen zu unterstützen.
Das Projekt erhielt 1994 einen großen Auftrieb durch die Hilfe einer amerikanischen Spenderin, die die Gruppe Zagalona Frauen Schneidern und Färben 1993 besuchte und 10 Nähmaschinen spendete. Die Maschinen wurden mit der Rhama-Organisation aus Nairobi in den Sudan verschickt; es dauerte neun Monate, den Zoll am Flughafen zu passieren. Die Sendung der Nähmaschinen alarmierte den sudanesischen Nachrichtendienst, dem Sihams Verbindungen ins Ausland verdächtig waren. Die Maschinen wurden aufgespürt und Siham wurde zur Herkunft der Maschinen, dem Projekt und den Mitarbeitenden befragt. Als das Projekt wuchs und Sihams Haus für die Aktivitäten des Zentrums zu klein wurde, fing sie an, nach einem geeigneten Ort für den Bau eines eigenen Zentrums zu suchen. Sie fand ein Stück Land in der Nähe ihres Hauses und startete eine Spendenkampagne für den Kauf. Eine Gruppe britischer Kirchenfrauen reagierte sofort auf den Appell und überwies die nötigen Gelder. Das Projekt hat heute 38 Maschinen, 16 im Hauptzentrum und den Rest an anderen Orten in Khartum.

Nuba Mountains’ Women for Peace (NMWP) (Frauen der Nuba-Berge für Frieden)
Afrika | Sudan

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