Elise Marie Biorn-Hansen Boulding (Vereinigten Staaten von Amerika)


 

Peacewomen

«Die Spanne menschlicher Aktivitäten, die darauf gerichtet werden können, zur Friedensbildung beizutragen, ist gewaltig.»

Seit über 50 Jahren hilft Elise Boulding bei der Bildung von Friedensnetzwerken. Ihre Arbeit ist in ihrem Glauben als Quäkerin begründet und in einer Spiritualität des Zuhörens und Teilens. Sie hat eine besondere Begabung für die Vorstellung einer friedvollen Zukunft und dafür, anderen zu vermitteln, wie man Visionen zur Friedensstiftung nutzen kann. Elise gründete den Internationalen Verband zur Friedensforschung mit und diente ihm als Generalsekretärin. Die Organisation hat 17 Konferenzen in 16 Ländern abgehalten. Elise ist die ehemalige Leiterin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit.

Norwegen war Elises “sicherer Ort”. Obwohl sie ab dem Alter von drei Jahren in den USA aufgewachsen war, erzählten ihre zweisprachigen Eltern oft von der Schönheit und dem Frieden ihres Heimatlandes. In der Studienzeit war sie tief getroffen, als Norwegen während des Zweiten Weltkrieges überfallen wurde. Ihr sicherer Ort war verloren. Ihr Verständnis, dass Frieden nicht ein Ort, sondern ein Prozess ist, führte sie zum Glauben der Quäker, der zu einem Umgang mit Gewalt verpflichtet, indem man “das von Gott in jedem Menschen berührt”.
Die Jahre des Organisierens und auf dem Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Dartmouth verbrachte sie auch damit, ihre fünf Kinder aufzuziehen. Ihr ganzheitlicher Ansatz für Frieden gründet sich auf Alltagserfahrungen. Die Fähigkeiten zur Konfliktlösung, die sie beim Sandkastenspiel ihrer Kinder beobachtete, waren die gleichen, die man für internationale Staatsverhandlungen braucht: zuhören, Dialog führen und teilen.
Elises Einzigartigkeit beruht vor allem auf ihrer Beschreibung des “Wir-Gefühls” von einer Weltgesellschaft und -bürgerschaft auf dem Planet Erde. Sie brachte das Studium des Friedens in wissenschaftliche Form und ist für ihre Fähigkeit, über Gewaltlosigkeit sowohl als Philosophie wie als Praxis zu schreiben, anerkannt. Durch ihren Internationalen Verband zur Friedensforschung sind Elise und ihr Ehemann mit Menschen auf der ganzen Welt in der Suche nach gewaltfreier Konfliktlösung verbunden. Elise diente im Ausschuss der Berater/-innen des Quäker UN-Büros und arbeitete mit der UNESCO-Abteilung für Sozialwissenschaften. Als überaus produktive Autorin half sie, Rundbriefe für Organisationen wie Frauenstreik für den Frieden zu lancieren. Sie wurde von Präsident Carter in die US-Vorschlags-Kommission für die Nationalakademie für Frieden und Konflikte (heute US-Friedensinstitut) berufen und wurde 1990 für den Friedensnobelpreis nominiert.

International Peace Research Association (Internationaler Verband zur Friedensforschung);
Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) (Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit); US Institute of Peace (Friedensinstitut der USA)
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