Radha Bhatt(Indien)


«Radha Bhatts Arbeit in der malerischen, aber armen Gegend der Ausläufer des Himalaya besteht aus der klugen Kombination progressiver Ideen mit den Idealen Gandhis – und sie funktionieren wunderbar.»

Von der Beteiligung an Protesten gegen die gemeine Behandlung ungebildeter Frauen des Uttaranchal Himalaya bis zum Status einer der bekanntesten sozialpolitischen Aktivistinnen des Landes – das war die Reise der Radha Bhatt während der letzten 70 und mehr Jahre. Auf ihrem Weg nahm sie verschiedene Probleme in Angriff: den Alkoholismus der Männer aus Uttaranchal, das Empowerment/die Stärkung der Frauen, die Chipko-Bewegung (Umarmen von Bäumen) und den Tagebau im empfindlichen Hochland von Uttaranchal. Sie beteiligte sich auch am landesweiten Protest gegen Riesenstaudämme.

Das Leben in den Bergen an den Ausläufern des Himalaya in Uttaranchal ist hart. Als Radha Bhatt vor circa 70 Jahren geboren wurde, waren die Bedingungen für Frauen miserabel. Schulbildung war außer Reichweite und der Alkoholismus der Männer war für die Frauen ein ständiges Laster, mit dem sie klarkommen mussten. Obwohl sie in ein repressives soziales Milieu geboren wurde, war Radha aus anderem Holz geschnitzt und verweigerte ihre Zustimmung, als ihre Eltern sie mit 16 verheiraten wollten. Sie entschied sich dafür, dem Lakshmi Ashram beizutreten, einer lokalen Organisation, die sich bemühte, die Lage der Frauen der Region zu verbessern. Einerseits hatte Radha ihre eigenen konstruktiven und progressiven Ideen, andererseits hatte sie Gandhis Prinzipien der Organisation, um ihr weiterzuhelfen. Sie veränderte die Gesinnung der Frauen, mit denen sie in Kontakt kam – bildete sie, klärte sie auf und stärkte sie. Ihre Arbeit endete auch nicht bei den Frauen: Mädchen, erwachsene Männer – alle gerieten unter ihren Einfluss. Radhas Leben war nicht auf die Region der Himalaya-Ausläufer oder auf die Frauen auf dem Lande beschränkt. Sie war aktiv an der Organisation von über sieben Frauenprotesten gegen den Verkauf und Verzehr von Alkohol beteiligt. Sie war auch eine der bedeutendsten Teilnehmerinnen an der “Chipko-Bewegung” zur Rettung der Wälder des Himalaya.
Ihre Bemühungen und die vieler anderer halfen, Erdrutsche in über 50 Dörfern der Region zu verhindern. Radhas hervorragende Arbeit brachte ihr den Indira Priyadarshine Umweltpreis ein. Auch auf den offenen Tagebau auf dem empfindlichen Hochland des Uttaranchal Himalaya hat sie ihre Aufmerksamkeit gerichtet sowie auf die Proteste gegen Riesenstaudämme. Radha ist auch in der Kasturba Nationalen Gedenkstiftung involviert, einer Organisation, die hauptsächlich Schulungen von Frauen auf dem Land für freiwillige Dienste durchführt.

Kasturba National Memorial Trust (KNMT) (Kasturba Nationale Gedenkstiftung)

Südasien | Indien

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