Xiaoliang Li (China)


 

Peacewomen

«Nur wenn man versteht, warum Menschen bestimmte Dinge tun, und wenn man bei ihren wahren Bedürfnissen ansetzt, kann man Verhalten und Denken verändern und die Verbreitung von Aids effektiv eindämmen.»

Li Xiaoliang ist Dozentin für Präventivmedizin am Junming-College für Medizin und Spezialistin am Forschungszentrum für Gesundheit und Entwicklung Yunnan. Sei 1989 bildet sie verstärkt zu den Themen Prävention und Aids-Kontrolle aus. Sie hat nicht nur an Lehrmaterial für Lehrer/-innen gearbeitet, sondern auch ein Trainingsprogramm entwickelt, bei dem Jugendliche sich gegenseitig schulen; dieses Training erregte viel öffentliches Aufsehen zu den Themen Gesundheit und Sexualität. Solch eine Arbeit stellt einen Durchbruch in einer Gesellschaft dar, in der Sex und Aids Tabuthemen sind.

1989 gab es in der Provinz Yunnan viele HIV-Träger/-innen. Li Xiaoliang erkannte, wie wichtig es ist, das Augenmerk auf die Prävention von Aids zu richten, das Wissen der Öffentlichkeit zu verbessern und der Sexualerziehung Jugendlicher besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Zu der Zeit hatten die meisten Menschen entweder Angst vor Aids oder es war ihnen zu peinlich, darüber zu reden. Selbst Lehrer/-innen hatten Angst, mit den Schülern/-innen über den Gebrauch von Kondomen zu reden. Li und ihre Kollegen/-innen forschten nach, diskutierten mit anderen Lehrkräften und führten eine Umfrage in der Schule durch. Sie fanden heraus, dass den meisten Schülern/Schülerinnen das Kondom gar nicht unbekannt war. Das war ihnen Anstoß, durch die “verbotene Zone” in den Yunnan-Mittelschulen hindurchzubrechen und Sexualerziehung einzuführen, womit sie eine gute Einführung für ihre spätere Arbeit hatten. Li organisierte auch Aufführungen in Schulen zum Thema Drogen und Aids. Die Schüler übernahmen selbst die Regie und die Aufführung. Diese zogen viele Eltern an und dienten als ein gutes öffentliches Bildungsprogramm.
“Kleine Ente”, ein junger Schüler, war Lis Partner, als sie die “Erziehung durch Gleichaltrige” in einigen Mittelschulen in Kunming einführte, um Aids vorzubeugen. Als das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen die Schule besuchte, fungierte er als Conférencier und zeigte, wie junge Chinesen/-innen entschlossen sind, Drogen und Aids zu vermeiden. Er gab anderen ein gutes Beispiel, indem er HIV-Träger/-innen im Dorf umarmte.
Li wurde durch die jüngere Generation ermutigt, die es in die eigene Hand genommen hatte, über Aids aufzuklären. Li hat schon immer originelle Ideen gehabt. Ihre praktische Felderfahrung hilft ihr, durchführbare Empfehlungen und Arbeitsmethoden sowohl von der Makro- als auch von der Mikroperspektive aus vorzuschlagen.

Universität für Medizin Yunnan
Ostasien | China

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