Monowara Begum Monu (Bangladesch)


 

«Wenn es einen positiven Wandel in der Gesellschaft geben soll, muss jemand zu Opfern bereit sein.»

Monowara Begum, geboren 1953, war im Befreiungskrieg 1971 in Bangladesch eine sehr bekannte Freiheitskämpferin. Heute kämpft sie an verschiedenen Brückenköpfen und leistet auch aktive Interessenvertretungsarbeit. In der zerstörten Nachkriegswirtschaft machte sich Monowara daran, das Bangladesch aufzubauen, von dem alle träumten. Sie hat mehr als drei Jahrzehnte lang – sowohl innerhalb der Regierung als auch mit Mohila Muktijodha Samiti (Kooperative der Freiheitskämpferinnen) – gearbeitet, um das Regierungssystem dem Gemeinwohl gegenüber rechenschaftspflichtig zu machen.

Monowara war schon auf der Schule politisch aktiv, als Borisal (in Süd-Zentral-Bangladesch) das Epizentrum der politischen Aktivitäten im damaligen Ostpakistan war. Als politische Aktivisten/-innen und Studenten/-innen sich im Borisal Sangram Parishad verbanden, schloss Monowara sich dem Parishad und dem Unabhängigkeitskampf gegen Pakistan 1971 an. Sie war gezwungen, im dichten Dschungel von Sundarban in den Untergrund zu gehen, wo sie für den aktiven Kampf ausgebildet wurde, und kämpfte an verschiedenen Fronten. Gleichzeitig trieb Monowara weiterhin das Konzept der Freiheit für das Volk voran. “An einem Krieg gegen Ungerechtigkeit teilzunehmen, ist etwas Heiliges”, sagt sie. “Frauen können auf dem Schlachtfeld kämpfen, wenn sie ausgebildet sind.”
Der Krieg hinterließ in Bangladesch ein Volk und eine Wirtschaft, die am Boden zerstört waren. Monowara arbeitete innerhalb des Regierungssystems durch die Nationale Wohlfahrtsbehörde, den Nationalen Ernährungsrat, das Komitee zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Kinder und andere Organisationen. Sie ging 1983 in das Department of Cooperatives, eine Regierungsbehörde, wo sie immer noch arbeitet. Sie mag ihre Arbeit und glaubt, dass gute Leute innerhalb des Systems viel bewirken können.
Als jemand, die sich nie auf die engen Vorgaben ihrer Stellung beschränkt hat, organisierte Monowara Freiheitskämpferinnen und baute in den späten 1980er Jahren die Kooperative der Freiheitskämpferinnen (Mohila Muktijodha Samiti) auf. Sie initiierte einkommensschaffende Aktivitäten für Frauen, baute Schulen für die Allgemeinbevölkerung auf, schuf Gesundheitsdienste für die ökonomisch Benachteiligten und richtete durch die Kooperative der Freiheitskämpferinnen eine Schule für Kinder mit Behinderungen ein. Monowaras Arbeit ist eine Bestätigung dafür, dass die oft verspottete Regierungsmaschinerie auch unter den ungünstigsten Bedingungen dazu gebracht werden kann, für das Gemeinwohl zu arbeiten.

Mohila Muktijodha Samiti (Kooperative der Freiheitskämpferinnen)
Südasien | Bangladesch

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